Tschechoslowakei ist die
Bezeichnung eines von 1918 bis 1939 (korrekt ČSR) und
1945 bis 1992 (ČSR, ČSSR bzw. ČSFR) bestehenden
mitteleuropäischen Staates auf dem Gebiet der heutigen
Tschechischen Republik (ČR/Tschechien), der
Slowakischen Republik (Slowakei) sowie bis März 1939 einem
Teil der heutigen
Ukraine.
Nach 1948 gehörte das Land zu den
RGW-Staaten
Osteuropas, ab 1955 zum Warschauer Pakt und somit zum
sogenannten Ostblock.
Nach dem Fall des Kommunismus 1989 wurde
der Bundesstaat 1992 in die selbstständigen Staaten
Tschechien und
Slowakei geteilt. Die Tschechoslowakei war 1945
Gründungsmitglied der Vereinten Nationen und trat 1991 dem
Europarat bei.
Der offizielle Name des Landes war ČSR (Tschechoslowakische
Republik), später ČSSR (Tschechoslowakische
Sozialistische Republik). Die in der Umgangssprache
gebräuchliche Bezeichnung Tschechoslowakei hat eine wechselvolle
Geschichte, die vor der Trennung in Tschechien und Slowakei 1992
sogar in einem sogenannten
Gedankenstrich-Krieg gipfelte. „Tschechoslowakei“
(tschechisch und slowakisch Československo) entspricht
dabei der gegenwärtigen tschechischen Rechtschreibung,
„Tschecho-Slowakei“ (tschechisch und slowakisch
Česko-Slovensko) dagegen der gegenwärtigen slowakischen.
Außer Tschechoslowakei waren noch
die folgenden Bezeichnungen üblich:[2]
Kurzform:
Langform:
-
amtlich 1918–1938 und 1945–1960:
Tschechoslowakische Republik (ČSR / ČSSR); tschechisch
und slowakisch Československá republika, auch
Republika Československá
-
1918–1920 und 1938–1939
Tschecho-Slowakische Republik (Č-SR); tschechisch und
slowakisch Česko-Slovenská republika
-
1960–1990 Tschechoslowakische
Sozialistische Republik (ČSSR); tschechisch und
slowakisch Československá socialistická republika
-
1990 Tschechoslowakische
Föderative Republik (ČSFR); tschechisch
Československá federativní republika bzw.
Tschecho-Slowakische Föderative Republik; slowakisch
Česko-Slovenská federatívna republika
-
1990–1992 Tschechische und
Slowakische Föderative Republik (ČSFR); tschechisch
Česká a Slovenská Federativní Republika; slowakisch
Česká a Slovenská Federatívna Republika
Die Tschechoslowakei bestand aus einem
tschechischen, einem slowakischen und bis 1939 einem
karpatenrussischen Landesteil (Podkarpatská Rus,
Karpatoukraine, heute Karpatenukraine).
Der tschechische Teil
wurde aus den Ländern Böhmen,
Mähren und Mährisch-Schlesien
gebildet. Dieses bestand seinerseits aus dem ehemaligen
Österreichisch-Schlesien und dem vorher
preußischen Gebiet um
Hultschin, aber ohne einen Gebietsstreifen östlich
von Teschen, der an
Polen fiel, das sogenannte Olsagebiet.
Der Charakter der Landschaft in den einzelnen Landesteilen ist
sehr unterschiedlich. Das westliche Gebiet war Teil des
nord-mitteleuropäischen Oberlandes.
Der Staat
hatte Grenzen zu
Österreich,
Ungarn, der Ukraine (ab 1991, davor 1918–1939 und
1945–1991 zur
Sowjetunion),
Rumänien (bis 1939),
Polen und
Deutschland (bzw. 1949–1990 zur
Deutschen Demokratischen Republik und zur
Bundesrepublik
Deutschland).
Tschechoslowakei 1920–1938 **
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