Luftaufnahme von Big Corn
Island von Südwesten aus
Corn Islands
Die Corn Islands (spanisch
Islas del Maíz,
übersetzt „Maisinseln“) sind eine
Inselgruppe etwa siebzig Kilometer östlich von
Bluefields,
Nicaragua im
Karibischen Meer gelegen.
Geographie und Bevölkerung
Die Corn Islands bestehen aus zwei
Inseln, mit einer Gesamtfläche von 12,9 km² und einer
Bevölkerung von 7.429 (2007)
Big Corn
Island ist die Hauptinsel
mit einer Fläche von 10 km² und 6.731 Einwohnern (90,6
Prozent), wo sich im Norden der Mount Pleasant Hill
befindet, mit 113 Metern Höhe die höchste Erhebung der
Inseln.
Die kleinere Insel heißt Little
Corn Island. Sie erreicht im Lookout Point in
ihrem nördlichen Teil eine Höhe von 38 Metern. Hier leben
698 Einwohner auf 3,1 km². Brig Bay an der gleichnamigen
Bucht ist die größte Ortschaft mit 59,3 Prozent der
Gemeindebevölkerung.
Die
englische Sprache ist weit verbreitet, da die Vorfahren
der Inselbewohner größtenteils von den
Westindischen
Inseln stammen.
Das Klima auf den Inseln ist
tropisch, mit den typischen Wechseln zwischen Trocken- und
Regenzeit.
Geschichte
Auf alten Karten heißen die Inseln
Islas de los Manglares. Sie wurden
zunächst von den
Briten kolonialisiert. Zusammen mit der östlichen Hälfte
des heutigen Nicaragua bildeten sie ein britisches
Protektorat von 1655 bis 1894. Das Gebiet wurde Mosquito
Coast (Moskitoküste) genannt.
In diesen frühen Jahren der
Kolonialisierung dienten die Inseln vor allem Piraten als
Unterschlupf. Ab 1894 beanspruchte Nicaragua die Inseln.
1914 wurden die Inseln aufgrund des
Bryan-Chamorro-Vertrags für 99 Jahre an die USA verpachtet.
Nach dem Pachtvertrag blieben die Inseln zwar Teil
Nicaraguas, jedoch galten amerikanische Gesetze. Die US-Regierung
duldete stillschweigend die örtliche Verwaltung der Inseln
durch die Behörden Nicaraguas. Der Pachtvertrag wurde durch
die Regierung von Präsident Anastasio Somoza Debayle
am 14. Juli 1970 außer Kraft gesetzt.
Die wichtigste Einnahmequelle in der
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war die
Kokosnussproduktion. In den 60er und 70er Jahren
des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der Fischfang
zum wichtigsten Teil der Inselökonomie. Noch heute ist der
Fang von Hummer und
Langusten dominierend.
1988 wurden beide Inseln von dem
Hurrikan Joan getroffen, der anschließend bei
Bluefields die Küste erreichte und eine Spur der Verwüstung
über Nicaragua zog. Great Corn Island wurde vollkommen
zerstört und Little Corn Island stark in Mitleidenschaft
gezogen.
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