Südgeorgien (englisch South
Georgia) ist sowohl der Name einer einzelnen
Insel
als auch die Bezeichnung der
Inselgruppe, zu der diese gehört. Das Gebiet zählt politisch
zum
britischen Überseegebiet
Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln und wird,
wie die
Falklandinseln, auch von
Argentinien
beansprucht.
Das Inselgebiet liegt im
Südatlantik etwa 1.400 km östlich der Ostküste
Südamerikas (Argentinien)
bzw. der vorgelagerten
Falklandinseln.
Die
Hauptinsel Südgeorgien
ist rund 160
Kilometer lang und bis zu 30 Kilometer breit. Sie umfasst eine
Fläche von 3756 km², also über 96 % der gesamten Landfläche von
Südgeorgien und den Südlichen Sandwichinseln (3903 km²). An der
Ostküste der Insel befindet sich mit Grytviken
der Hauptort Südgeorgiens, welcher jedoch nur vom Marineoffizier
Pat Lurcock und dessen Frau und von einigen Forschern am
nahegelegenen King Edward Point
bewohnt wird.
Die gebirgige, zerklüftete und zumeist
von Eis bedeckte Landschaft macht den Großteil der Hauptinsel
und der anderen zum Gebiet zählenden Inseln schlecht bewohnbar.
Elf Berge Südgeorgiens sind über 2000 m hoch; als höchste
Erhebung gilt der Mount Paget mit
2934 m.
Klima
Die Südküste ist den Furious
Fifties ausgesetzt und deshalb in der Witterung
kalt, stürmisch und im Allgemeinen sehr unwirtlich. Die
Nordküste liegt im Windschatten der Berge und das Wetter ist
sehr viel angenehmer, die Buchten sind ruhiger.
Insgesamt ist das Klima rau, kühl und
feucht. Im Winter (Juni–August) ist der Großteil der Insel mit
Schnee bedeckt, jedoch gibt es auch einige Küstenstreifen, die
das ganze Jahr weitgehend schneefrei bleiben. So liegen die
Temperaturen im Juli tagsüber knapp über 0 °C, nachts ist es
frostig. Dazu kommen häufig Schneestürme und tagelanger Nebel.
Die Sonne scheint im Winter sehr selten. Das Meer friert zwar
auch im Winter nicht zu, trotzdem liegen häufig Treibeisfelder
in dieser Region.
Im Frühling, der im September beginnt,
wird es allmählich milder und die Sonne zeigt sich häufiger. Im
November sind die Küsten dann überwiegend eisfrei.
Der Sommer ist nur kurz und mit kaum
10 °C sehr kühl. Auch zu dieser Jahreszeit kann es nachts Frost
geben und sogar gelegentlich schneien. Die Gipfel der Berge
weiter im Landesinneren sind das ganze Jahr mit Schnee bedeckt.
Der Sommer ist auch die regenärmste Zeit des Jahres. Stürme und
starke Niederschläge wie im Winter sind aber auch im Sommer
häufig, die Sonne zeigt sich meist nur 5–6 Stunden am Tag. Die
häufigste Wetterlage im Sommer sind schnelle Wechsel von
Sonnenschein und Bewölkung mit gelegentlichen Regenschauern.
Im März, wenn der Herbst beginnt, wird
es wieder kühler und dunkler; im Mai oder Juni fällt meist der
erste Schnee.
Im Jahr fallen auf Südgeorgien rund
1.500 mm Niederschlag bei rund 165 Regentagen. Die Sonne lässt
sich dagegen nur an rund 1.200 Stunden im Jahr blicken. Die
Wassertemperaturen schwanken meist zwischen 3 und 6 °C.
Flora und
Fauna
Die Pflanzenwelt Südgeorgiens beschränkt
sich auf die Hänge und Ebenen der Fjordregionen. Man kennt etwa
50 Arten höherer Pflanzen, die auf Südgeorgien wachsen, die
dominanteste Art ist das Tussockgras. Ebenso finden
sich Moose und Flechten. Bäume und Sträucher fehlen gänzlich.
Südgeorgien gilt als eines der
wichtigsten Brutgebiete des Königspinguins.
Es wird geschätzt, dass dort etwa 400.000 Tiere dieser Art
leben. Der Bestand an Goldschopfpinguinen
wird auf rund fünf Millionen Exemplare geschätzt. Des Weiteren
stellt Südgeorgien einen wichtigen Lebensraum für Seeelefanten
und Antarktische Seebären dar. Daneben
kommen vier weitere Robbenarten vor:
Seeleopard, Krabbenfresser, Weddell-Robbe
und Subantarktischer Seebär. Rentiere, Ratten und Mäuse
wurden vom Menschen eingeschleppt. Es ist geplant, die seit dem
19. Jahrhundert entstandene Rattenpopulation wegen der
ökologischen Schäden vollständig zu beseitigen.
Eine Beobachtungsstation für Seevögel
und Robben befindet sich auch auf
Bird Island, einer kleinen Insel
vor der Nordwestspitze Südgeorgiens.