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Panoramblick auf Schardscha (Mai 2007)*
Schardscha
Schardscha (arabisch الشارقة
hocharabische Aussprache asch-Schāriqa, lokal
asch-Schārdscha; alternative Schreibweise Shariqah,
engl. Sharjah) ist eines der sieben
Emirate der
Vereinigten Arabischen Emirate
(VAE). Das Emirat Schardscha ist insgesamt 2.590 km² groß,
was 3,3 % der Landfläche der VAE entspricht.
Schardscha besteht aus fünf
Teilterritorien, von denen das bei weitem größte mit der
gleichnamigen Hauptstadt am
Persischen Golf liegt und das Teilstück
Adschmans,
auf dem dessen Hauptstadt liegt, landseitig völlig
umschließt. Die vier weiteren etwa gleich großen Teilstücke
liegen an der Ostküste am
Golf von Oman. Drei davon haben einen direkten Zugang
zum Meer und heißen von Norden nach Süden Dibba
al-Husn, Chaur Fakkan
und Kalba. Ein Teilstück liegt im
Hinterland und schließt an einem Verbindungspunkt an das
südlichste dieser drei Territorien an. Schardscha hat auch
wichtige Oasengebiete, deren bekanntestes Dhaid ist, wo eine
weite Palette von Früchten und Gemüse angebaut wird.
Schardscha erhebt zudem Ansprüche
auf die Inseln Sir Abu Nu’ayr und
Abu Musa, welche seit 1992 vom
Iran besetzt und deren Zugehörigkeit umstritten ist.
Schardscha war bis Mitte der 1950er
Jahre das bedeutendste Emirat der VAE, konnte aber wegen der
vergleichsweise geringen Erdölvorkommen nicht mit dem
Wachstum
Abu Dhabis und
Dubais mithalten. Heute ist Schardscha mit etwa 946.000
Einwohnern (Ende 2008) das von der Einwohnerzahl drittgrößte
Emirat. Viele Einwohner arbeiten im unmittelbar südwestlich
angrenzenden Dubai, wohnen allerdings der geringeren Miete
wegen in Schardscha. Dies hat große Verkehrsprobleme auf den
Straßen morgens und abends zur Folge.
Schardscha gilt als das
konservativste Emirat der VAE, da es noch weitgehend das
religiös legitimierte, unabänderliche Gesetz des Islam, die
Scharia einhält. Es verfügt z. B. über ein strenges
Alkoholverbot auch für Ausländer. Des Weiteren sind
Kleidungsvorschriften für das Auftreten in der
Öffentlichkeit festgelegt. Ein Nichtbeachten hat eine
Verwarnung und bei fortgesetztem Verstoß eine Geld- und
unter Umständen gar eine Haftstrafe zur Folge. Desgleichen
streng wird bei Besitz von Rauschgift oder Partydrogen
verfahren; schon kleinste Mengen können drastische Strafen
nach sich ziehen.
Schardscha-Stadt
Die Emirats-Hauptstadt
Schardscha-Stadt (مدينة
الشارقة) am Persischen Golf wächst ständig, hier
leben Anfang 2009 mit rund 800.000 Menschen über 90 % der
Emiratseinwohner. Sie beherbergt die wichtigsten
Verwaltungs- und Handelszentren und hat darüber hinaus eine
Reihe von Projekten zur Erhaltung der einheimischen
Traditionen und Kultur einschließlich mehrerer Museen. Im
Bereich der sogenannten Heritage Area sind noch relativ
viele Bauten im traditionellen islamischen Stil erhalten.
Bauliche Wahrzeichen sind die beiden überdachten Suqs in
islamischem Stil. Die Stadt ist auch für ihre vielen
Moscheen bekannt. Seit 2011 gibt es dort auch eine
russisch-orthodoxe Kirche.
|
Schardscha
الشارقة
|
|
Landesflagge |
Wappen |
Basisdaten |
Emirat: |
Schardscha |
Geographische Lage: |
25° 21′ N,
55° 39′ O |
Einwohner: |
946.000Ende 2008) |
Fläche: |
2.590 km² |
Bevölkerungsdichte: |
365 Einwohner je km² |
Höhe (Stadt): |
3-8 m |
Zeitzone: |
UTC +4 Std. |
Postleitzahl: |
nicht in Gebrauch |
Vorwahl: |
(+971) 6 |
Website: |
www.sharjah.ae |
Older residential area of Sharjah,
displaying the local architecture**
Blick in den Suq***
|
Wirtschaft,
Tourismus
Die Bevölkerung Schardschas ist noch immer in einem
hohen Maß auf die Arbeitsplätze in Dubai angewiesen. Man schätzt, dass etwa
jedes zweite Einkommen der Einwohner im Nachbaremirat Dubai entsteht,
während man wegen der günstigeren Mieten in Schardscha wohnt. Diese Tendenz
dürfte ihren Höhepunkt erreicht haben, denn mit der abflachenden
Sonderkonjunktur Dubais holt das ruhige, aber stetige Wachstum Schardschas
auf. In den küstennahen neuen Stadtentwicklungsgebieten werden Hotels, Büro-
und Gewerbebauten, Einkaufszentren und Wohnungen gebaut. Hier entstehen vor
allem Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor und Handel.
Darüber hinaus ist Schardscha auch Standort von zwei
Freihandelszonen. Beide Freihandelsgebiete haben sich in den letzten Jahren
rasant entwickelt und sind, nicht zuletzt durch insgesamt relativ günstige
Bedingungen für Investoren, zu wichtigen Wirtschaftsfaktoren in Schardscha
geworden. In den Freihandelszonen wickeln bereits mehrere tausend nationale
und internationale Unternehmen aus den Bereichen Handel, Industrie und
Dienstleistungen ihre Geschäfte ab.
Der
Tourismus
wächst relativ unspektakulär im Schatten Dubais, man unterbietet die
Boomstadt oft preislich bei gleicher Hotelleistung. Das eigene Angebot an
speziellen touristischen Zielen ist noch bescheiden, als erste Investition
in den touristischen Ausbau hat im Herbst 2008 das "Sharjah Aquarium" auf
der historischen Al Khan-Halbinsel eröffnet, das mit 250 Spezies einen
vergleichsweise kleinen, aber pädagogisch aufbereiteten Überblick über die
Meeresfauna bietet.
Verkehrswesen
Das öffentliche Verkehrssystem hat sich lange auf
private Busdienste ohne verlässliche Fahrpläne und vor allem Taxis gestützt.
Um den steigenden Bedarf zu bewältigen, plant die Stadtverwaltung ein neues
leistungsfähiges System von Buslinien mit engem Takt.
Der Flughafen Schardscha (SHJ),
13 km östlich des Zentrums, wird u. a. von lokalen Billigfluglinien genutzt,
sowie der Hafen Bur Khalid verbinden die Stadt mit
den Nachbarländern und den anderen Emiraten. Der im Vergleich zum nahen
Internationalen Flughafen Dubais ruhige Flughafen
wird u. a. durch die Lufthansa Cargo als
Drehscheibe für den vorderasiatischen Raum genutzt. Passagierflüge gehen
teilweise nach Westeuropa, mit Condor auch nach Deutschland. Der Flughafen
ist außerdem Hauptstandort der staatlichen Billigfluggesellschaft
Air Arabia, die Ziele im gesamten Nahen Osten, Indien und
Südosteuropa anfliegt.
Bildungswesen
Schardscha hat sich durch die Gründung zweier Universitäten zu einem
bedeutenden Bildungsstandort in der Golfregion ausgebaut. Auf einem südlich
des Flughafens gelegenen begrünten Kampus von ca. 6 km mal 1 km Fläche ist
nördlich die „American University Sharjah“ (AUS) untergebracht und südlich
schließt sich die 1997 gegründete „University of Sharjah“ (UOS) an. Beide
Universitäten sind nach amerikanischem Vorbild aufgebaut: jeweils mehrere
Colleges und Institute für Bachelor- und/oder Masterabschlüsse.
Alle Gebäude und Einrichtungen sind in einem traditionell arabischen Stil
gebaut und mit modernster Technik ausgestattet. Dem riesigen Bedarf an
Akademikern in der Region entsprechend steht die Lehre zurzeit noch im
Vordergrund. Langfristig wird auch der Ausbau der Forschung angestrebt, auf
dem langgezogenen Gelände sind reichlich Flächenreserven vorhanden. In
beiden Universitäten liegt der Frauenanteil der Studierenden bereits bei
über 50 %.
Klimatabelle
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für
Schardscha
|
Jan |
Feb |
Mär |
Apr |
Mai |
Jun |
Jul |
Aug |
Sep |
Okt |
Nov |
Dez |
|
|
Max. Temperatur
(°C) |
24,2 |
25,2 |
28,8 |
34,0 |
38,5 |
40,8 |
42,2 |
41,7 |
39,8 |
36,0 |
30,9 |
26,2 |
Ø |
34,1 |
Min. Temperatur
(°C) |
12,1 |
12,7 |
15,3 |
18,3 |
21,9 |
24,6 |
27,5 |
27,7 |
24,3 |
20,6 |
16,4 |
13,5 |
Ø |
19,6 |
|
Niederschlag
(mm) |
10 |
35 |
33 |
8 |
1 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
5 |
16 |
Σ |
108 |
|
Sonnenstunden
(h/d) |
7,9 |
8,1 |
8,3 |
9,8 |
11,3 |
11,6 |
10,7 |
10,5 |
10,2 |
9,7 |
9,2 |
7,9 |
Ø |
9,6 |
|
Regentage (d) |
3 |
1 |
1 |
1 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
2 |
Σ |
9 |
|
Wassertemperatur
(°C) |
22 |
21 |
23 |
25 |
27 |
30 |
31 |
32 |
32 |
30 |
27 |
25 |
Ø |
27,1 |
|
Luftfeuchtigkeit
(%) |
69 |
68 |
64 |
56 |
51 |
56 |
54 |
57 |
62 |
64 |
64 |
69 |
Ø |
61,1 |
|
Schardscha |
Klimadiagramm |
J |
F |
M |
A |
M |
J |
J |
A |
S |
O |
N |
D |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Temperatur in °C,
Niederschlag in mm
|
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Klimatabelle und Klimadiagramm enstammen der Wikipedia und beruhen auf
Daten von
wetterkontor.de
Quellen
Bildernachweis
Weblinks
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