Indianer-Territorium
Vor der
Gründung von
Oklahoma befand sich auf diesem Gebiet im Westen der
USA das Indianer-Territorium. Das Gebiet
erstreckte sich zwischen 33° 35' und 37°
nördlicher Breite sowie 94°20' und 98°
westlicher Länge. Es umfasste damit etwa 81.320 km².
Durch die Königliche
Proklamation von 1763 war das Siedlungsgebiet der
europäischen Einwanderer auf das Gebiet östlich der
Appalachen begrenzt worden. Diese Regelung ließ sich
jedoch nicht lange aufrechterhalten und die Siedlungsgrenze
der Europäer schob sich nach dem Amerikanischen
Unabhängigkeitskrieg und insbesondere nach dem
Louisiana Purchase und dem Adams-Onís-Vertrag
immer weiter nach Westen vor.
Es wurde angenommen, dass die
Gebiete westlich des
Mississippi River im Gegensatz zum östlichen Teil
unbewohnbar waren („Great American Desert“). Präsident
Thomas Jefferson plante auf diesem Gebiert eine
Siedlungszone für Indianer.
Der Mississippi sollte die
Einwanderer, die östlich des Stroms leben sollten, von den
Ureinwohnern trennen. Im gesamten 19. Jahrhundert wurde von
den amerikanischen Regierungen das Ziel verfolgt, die
amerikanischen Ureinwohner auf einem immer kleiner werdenden
Territorium zusammenzudrängen. Besonders aggressiv ging
Präsident Andrew Jackson in den 1830er vor, unter
dessen Regierung 1830 der Indian Removal Act
Gesetzeskraft erlangte, der die Vertreibung aller Indianer
aus den Territorien östlich des
Mississippi legitimierte. Die Umsiedlung fand in einer
quasi-legalen Weise statt. Offiziell wurden
Umsiedlungsverträge mit den Indianern geschlossen, und kein
Indianer war dem Wortlaut des Gesetzes nach gezwungen, seine
Heimat aufzugeben.
Entgegen den Zusagen, dass das Land
auf ewig den Indianern gehören sollte, wurde der Westteil
1889 für weiße Siedler geöffnet (Oklahoma Land Run)
und 1890 als Oklahoma-Territorium organisiert. In
den Jahren 1902 bis 1905 gab es Bestrebungen, den Ostteil
von Oklahoma als eigenständigen neuen Bundesstaat
Sequoyah zu organisieren. Diese Bestrebungen stießen
jedoch bei Präsident Theodore Roosevelt auf
Ablehnung und 1907 wurde mit der Aufnahme Oklahomas in die
Union als Staat auch der Rest des Indianer-Territoriums
abgeschafft. Dieses neue Oklahoma wurde als Einheitsstaat
verwaltet, die Stammesregierungen verloren ihre
Hoheitsrechte.
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