Für den umstrittenen Begriff Südosteuropa wird in der geographischen wie historischen Forschung meist eine topographische Einteilung verwendet, welche dem Begriff die Staaten der Balkanhalbinsel zuzüglich des Pannonischen Beckens sowie des transkarpatischen Raums zwischen unterer Donau und Dnister zuordnet. Südosteuropa im weiteren geographischen und politischen Sinne umfasst die folgenden Staaten:
Albanien Bosnien
und Herzegowina Bulgarien Griechenland Kosovo Kroatien Mazedonien Moldawien Montenegro Rumänien Serbien Slowenien Türkei (nur Ostthrakien) Ungarn Dazu zählt auch das umstrittene, aber de facto unabhängige Transnistrien. Mitunter werden auch Zypern, das de facto unabhängige Gebiet der Türkischen Republik Nordzypern und der asiatische Teil der Türkei (Staaten, die eigentlich zu Asien zählen), sowie ein Teil der der Ukraine (der Budschak) zu Südosteuropa gerechnet. Insgesamt handelt es sich in etwa um eine Fläche von über 960.000 km² mit rund 90 Millionen Einwohnern.
Der Begriff Südosteuropa gewann insbesondere während des Nationalsozialismus an Bedeutung. Er wurde in der Zwischenkriegszeit von Proponenten der deutschen Ostforschung und Geopolitik als Gegenbegriff zum Balkan eingeführt, der aus Sicht der deutschen Außenpolitik mit negativen und unerwünschten Konnotationen behaftet war.
Während der Balkan für eine orientalische Vergangenheit, Desorganisation, politische Instabilität und ein „Völkergewirr“ stand, symbolisierte Südosteuropa dagegen eine „fortschrittliche“ Ordnung unter deutscher Hegemonie, die einen Beitrag zur „Zivilisierung“ und „Europäisierung“ der Region leistete.