LEXAS

Skip Navigation LinksStartseite > Gebirge

Responsive Ad

Berge und Gebirge

Das Taurusgebirge

Länderwahl

Ein Berg ist eine Geländeform, die sich über die Umgebung erhebt. Er ist meist höher und steiler als ein Hügel, wobei es keine Definition zur genauen Unterscheidung und Abgrenzung beider Geländeformen gibt. Ein Berg sollte sich durch eine gewisse Eigenständigkeit auszeichnen, also genügend Abstand von anderen Bergen und eine Mindesthöhe über einem Pass aufweisen. Gegenstück ist das Tal.

Das Wort „Berg“ hat eine regional unterschiedliche Wahrnehmung. Was im Flachland ein Berg ist, ist z.B. in den Alpen meist nur eine Erhebung.

Geologisch und geographisch zusammengehörige Berge bilden ein Gebirge oder einen Gebirgszug. Dabei wird unterschieden zwischen Hochgebirge und Mittelgebirgen.

Ein Gebirge ist in der Geographie ein in sich zusammenhängendes Relief der Erdoberfläche, das sich aus der flacheren Umgebung erhebt. Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter einem Gebirge

  • eine Gruppe von Bergen, als Gebirgsgruppe oder Gebirgszug
  • eine gebirgige geographische Region, ein Gebirgsland

Ausmaße

Der längste oberirdische Gebirgszug der Erde wird von Anden und Rocky Mountains gebildet und reicht etwa 15.000 km von Alaska im Norden bis nach Feuerland im Süden. Man nennt ihn amerikanische Kordilleren. Auch die Gebirge Eurasiens bilden eine ähnlich lange, allerdings stark gegliederte Gebirgskette, weil sie fast gleichzeitig durch die alpidische Geodynamik entstanden sind.

Daneben gibt es lange Gebirgszüge im Meer, die sogenannten mittelozeanischen Rücken. Beispielsweise liegt der mittelatlantische Rücken an der Grenze der Kontinentalplatten von Amerika einerseits und Europa - Afrika andererseits.

Globale Bedeutungen der Gebirge

Gebirge sind Barrieren und damit haben sie in vielfältiger Weise entscheidende Wirkungen auf die Erde.

Je nach ihrer Höhe und Ausdehnung haben sie großen Einfluss auf Klima und Wettergeschehen. So bleibt beispielsweise Europa durch die von Ost nach West verlaufenden Alpen und Karpaten von den extremen Wetterlagen verschont, die in Nordamerika durch den ungehinderten Luftaustausch zwischen Norden und Süden immer wieder auftreten. In der Westwindzone haben die von Nord nach Süd verlaufenden Gebirge (Rocky Mountains, Anden, Skanden u. a.) erhebliche Auswirkungen auf die Niederschlagsverteilung.

Da die Temperaturen auf der Erde in der Regel mit zunehmender Höhe abnehmen, sind Gebirgsklimate in gewisser Weise ein enorm verkleinertes Abbild der globalen Vegetationszonen zwischen Polen und Äquator. Man spricht dabei von den sogenannten Höhenstufen. Von der „planaren“ Ebene wird das „kolline“ Hügelland unterschieden. Echte Gebirge beginnen bei der zumeist bewaldeten „submontanen“ Mittelgebirgsstufe, in die Höhe folgen weitere „montane“ Stufen bis hin zu den „alpinen“ Stufen, die über der Waldgrenze liegen. Die fast vegetationsfreien Gipfelregionen der Hochgebirge werden als „nivale“ Stufe bezeichnet.

Diese enge Nachbarschaft klimatischer und anderer natürlicher Gegebenheiten macht viele Gebirge zu besonderen Hotspots der Artenvielfalt. Überdies hatten sie immer wieder großen Einfluss auf die Evolution, so zum Beispiel bei der Artenbildung aufgrund räumlicher Trennung oder bei der Auslese speziell angepasster Lebewesen.

Die Verbreitung von Tieren und Pflanzen auf der Erde und damit die Bildung der biogeographischen Regionen wurde maßgeblich durch die Gebirge beeinflusst. So haben etwa die Alpen in Europa nach dem Ende der letzten Eiszeit die Entwicklung einer großen Artenvielfalt in den Wäldern, wie sie in Nordamerika und Ostasien vorkommt, verhindert.

Auch die Ausbreitung des Menschen orientierte sich vielfach an Bergzügen. Ähnlich wie bei der Biodiversität konnte sich in den Gebirgen auch eine große kulturelle Vielfalt entwickeln: Kaum anderswo finden sich so viele Sprachen, Ethnien und heterogene Kulturareale auf so engem Raum nebeneinander. Ein gutes Beispiel dafür sind die Papua-Sprachen im gebirgigen Neuguinea.

Seit jeher hat die Vielfalt der Gebirge den Menschen angezogen, der hier aufgrund der besonderen geologischen Gegebenheiten eine Reihe wichtiger Rohstoffe findet: Marmor aus dem Apennin in der Antike, Tannen aus dem Schwarzwald für Schiffsmasten in der frühen Neuzeit oder die sogenannten, heute heiß begehrten Seltenen Erden sind nur drei Beispiele von vielen. Ebenso haben die Besiedler der Berge besondere traditionelle Wirtschaftsformen entwickelt, um die oftmals schwierigen Bedingungen möglichst effizient zu nutzen: etwa die Wander-Viehwirtschaft zwischen Berg und Tal oder die Schaffung der Almen als zusätzliche Weideflächen für das Vieh.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis

  • 400°-Panorama der Silvretta in den österreichischen Alpen. Standort: Ochsenkopf. Links das Ochsental, der Tiroler Kopf, in der Mitte das Jamtal, im Hintergrund die Fluchthörner, rechts der Vermuntgletscher mit dem Piz Buin. Aus 12 Einzelbildern mit großer Überlappung zusammengesetzt.
    Quelle: M. Klüber Fotografie: By Mg-k (M. Klüber Fotografie) [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons