Pemba
Pemba
(arabisch الجزيرة
الخضراء al-Dschazira
al-Chadra', DMG
al-Ǧazīra al-ḫaḍrāʾ ‚die
grüne Insel‘; römische Bezeichnung der Insel in der Antike:
Pyralax) ist mit 984 km² (Nord-Süd-Ausdehnung 67 km;
Ost-West-Ausdehnung bis zu 22 km) und ca. 410.000 Einwohnern
die zweitgrößte Insel des
ostafrikanischen
Sansibar-Archipels. Gemeinsam mit der 50 km südlich
gelegenen Insel Unguja
und zahlreichen kleinen Nebeninseln bildet Pemba den
halbautonomen Teilstaat
Sansibar in
Tansania.
Im
Vergleich zur Nachbarinsel Unguja (Insel Sansibar)
ist Pemba fruchtbarer und auch hügeliger. Pemba besitzt
diverse kleinere vorgelagerte Inseln, von denen einige
besiedelt sind, und eine Reihe von tlw. nur schwer
zugänglichen Badestränden (bei ansonsten starkem
Mangrovenbewuchs bzw. Korallenfelsküste). Hauptorte sind
Chake-Chake (Flughafen), Wete (Parlamentsgebäude), Mkoani
(Fährhafen), Kengeja, Micheweni und Konde.
Wirtschaft
Industrie und Infrastruktur
Nennenswerten Industriebetriebe
finden sich keine auf der Insel. Aufgrund des tiefen
Seegrabens zwischen Pemba und Unguja
sowie dem Festland konnte Pemba bis 2010 nicht mit Strom von
außen versorgt werden. Es gab daher in Wesha bei Chake-Chake
ein eigenes Ölkraftwerk, welches jedoch nicht die ganze
Insel versorgen konnte. Häufige Stromausfälle waren daher an
der Tagesordnung beziehungsweise wurde jeweils im Wechsel
nur ein Teil der Insel mit Strom versorgt.
Am 3. Juni 2010 wurde ein 36
kV-Unterseestromkabel (78 km Länge, Tiefe bis 850 m)
freigeschaltet, mit welchem nun die Insel weitgehend
verlässlich mit Strom vom Festland aus der Hafenstadt Tanga
aus versorgt wird.
Bodenschätze
Schon seit Längerem sind Ölvorkommen
bei Tundaua an der Westküste bekannt (Tundaua oil seep).
2010 wurden Lizenzen für die Onshore- und
Offshore-Exploration von Öl und Gas vergeben.
Tourismus
Touristisch ist Pemba trotz seiner
vielfältigen landschaftlichen Reize und inzwischen relativ
gutem Straßennetz im Gegensatz zu Sansibar bislang nur wenig
entwickelt. Es gibt an einigen Stränden meist hochpreisige
Hotels, die in der Regel nur mit arrangiertem Transport oder
einem Mietwagen zu erreichen sind; in den Orten Chake-Chake,
Wete und
Mkoani finden sich jeweils mehrere Hotels bzw.
Gästehäuser verschiedener Kategorien.
Landwirtschaft
Angebaut werden vor allem
Gewürznelken, aber auch
Kokosnüsse,
Reis,
Muskatnüsse,
Bananen,
Zuckerrohr,
Mango,
Jackfrucht,
Papaya,
Ananas,
Bungo,
Okra,
Tomate,
Pfeffer und
Cassava.
Während der mehrmonatigen Nelkenerntesaison
werden an vielen Stellen auf der Insel Matten ausgelegt, auf
denen die
Gewürznelken (Swahili: karafuu) mehrere Tage zum
Trocknen ausgelegt werden. Die Nelkenernte zog früher jedes
Jahr Wanderarbeiter vom Festland an; die Erntearbeiten sind
gefährlich, da die noch nicht aufgeblühten Blütenstämme vom
sehr hohen Nelkenbaum per Hand gepflückt werden müssen. Der
Verfall der Weltmarktpreise für Nelken lässt jedoch nur noch
geringe Lohnzahlungen zu, so dass heute im Bedarfsfall meist
lokale Arbeiter beschäftigt werden.
Gewürznelken werden in der Sonne
getrocknet*
|
Pemba |
Lage in Tansania |
Gewässer |
Indischer Ozean |
Inselgruppe |
Sansibar-Archipel |
Geographische Lage |
5° 13′ S,
39° 44′ O |
Länge |
67 km |
Breite |
22 km |
Fläche |
984 km² |
Höchste Erhebung |
50 m |
Einwohner |
406.808 (2012) |
Bevölkerungsdichte |
413 Einw./km² |
Hauptort |
Chake-Chake |
|