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Ostjerusalem

Als Ostjerusalem wird der Teil von Jerusalem bezeichnet, der seit dem Palästinakrieg 1948 von Jordanien besetzt war, bis er im Sechstagekrieg 1967 von Israel erobert wurde.

Ostjerusalem umfasst die Altstadt von Jerusalem und die östlich anschließenden Bezirke einschließlich des durch die Bibel zu Berühmtheit gekommenen Ölbergs. In Ostjerusalem liegen einige der heiligsten Stätten von Judentum, Christentum und Islam, darunter die Klagemauer (die Westmauer des Tempels), der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aqsa-Moschee, und die Grabeskirche. Zu den bekannten Bezirken von Ostjerusalem gehören Bab a-Zahara, Sheikh Jarrah und Wadi al-Joz.

Aus israelischer Sicht ist Ostjerusalem heute Teil des vereinigten Jerusalem einschließlich der Teile des Westjordanlandes, die von Israel zum Jerusalemer Stadtgebiet erklärt wurden. Die 1980 durch das Jerusalemgesetz erfolgte Annexion des im Sechstagekriegs 1967 eroberten Gebiets wurde von der internationalen Staatengemeinschaft ebenso wenig anerkannt wie die vorangegangene Annexion Ostjerusalems durch Jordanien im Jahr 1950. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verabschiedete mehrere Resolutionen, die die Annexion oder die Vorbereitung auf selbige verurteilten.

Aus palästinensischer Sicht ist Ostjerusalem, für einige Palästinenserorganisationen auch ganz Jerusalem, das unter dem traditionellen arabischen Namen al-Quds (‏القدس‎ al-Quds bzw. ‏القدس الشريف‎ al-Quds asch-scharīf; wörtlich „die heilige [Stadt]“ oder „die ehrenwerte [Stadt]“) bekannt ist, die Hauptstadt eines zukünftigen Palästinenserstaates.

Palästinensische Infrastruktur

In Ostjerusalem befinden sich nicht nur auch für die außerhalb der Stadt lebenden Palästinenser heilige Stätten (Al-Aqsa-Moschee, Grabeskirche), sondern auch historisch gewachsene zentrale Einrichtungen, die noch immer für die Bewohner des Westjordanlandes wichtige Anlaufstellen sind.

Dazu gehören die sechs arabischen Spitäler:

  • Makassed Islamic Charitable Hospital auf dem Ölberg (220 Betten, Kardiologie)

  • Auguste-Viktoria-Spital auf dem Ölberg (100 Betten)

  • St.-John-Augenspital in Scheich Dscharrah (70 Betten)

  • St.-Josef-Spital in Scheich Dscharrah (70 Betten, Neurochirurgie)

  • Gebärklinik des PRCS (Palästinensischer Roter Halbmond) in Suwaneh (30 Betten)

  • Prinzessin-Basma-Center für behinderte Kinder auf dem Ölberg (20 Betten, Physiotherapie)

Einige dieser Spitäler haben Spezialisierungen, die in den Autonomiegebieten nicht verfügbar sind. Spezialbehandlungen sind oft nur im israelischen Hadassah am Skupusberg oder Ein Kerem möglich. Einige dieser Spitäler behandeln Personen mit Flüchtlingsstatus gratis, während sie in anderen Einrichtungen außerhalb der Stadt bezahlen müssen. Dringende Einlieferungen in diese Spitäler werden durch Kontrollen und Bewilligungen an der Grenze verzögert. Für ambulante Behandlungen ist jedes Mal ein Passierschein zu beantragen. Ärztliches Personal und Medizinstudenten von außerhalb benötigen Arbeitserlaubnis und Passierscheine. Seit 2008 ist es den Spitälern untersagt, wesentlich günstigere palästinensische Medikamente einzukaufen. Genehmigungen für Umbauarbeiten und Zubauten wurden nicht gewährt. Für 80 % der Notfalleinsätze in Ostjerusalem verlangen jüdische Rettungswagen Polizeischutz, da sie zuvor in den Gegenden, in denen sie Menschen helfen wollten, angegriffen wurden. Dies führt zu einer Verlängerung der Transportzeit.

Ebenso befinden sich andere palästinensische Institutionen in Ostjerusalem:

  • Palästinensisches Nationaltheater
  • Orienthaus

  • mehrere Institute der Al-Quds-Universität

Stromgesellschaft JDECO

Trotz der Wiedervereinigung der Stadt mit allen Angleichungen hat Ost-Jerusalem noch immer eine getrennte Stromversorgung durch die 1914 gegründete palästinensische Stromgesellschaft JDECO (Jerusalem District Electricity Co. Ltd.), die Ostjerusalem und dessen Umland unabhängig von der sonst zuständigen israelischen Firma Israel Electric Co. mit Strom versorgt. Da die vielen jüdischen Bewohner Ostjerusalems darauf bestehen, von der zuverlässigeren israelischen Firma versorgt zu werden, gibt es immer mehr Zweigleisigkeit, wie für die Siedlungen im Westjordanland.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c5/MapJerusalemNeighbourhoodsGerman.svg/313px-MapJerusalemNeighbourhoodsGerman.svg.png

Karte Ostjerusalems; die blauen Punkte stellen israelische Siedlungen auf Palästinensergebiet dar.

 

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Die Altstadt von Jerusalem


Quellen

Bildernachweis

  • By EastJerusalemMap.svg: Original:en:User:Doronen:User:Berkut. Vectorization: Chabacanoderivative work: עין לציון (EastJerusalemMap.svg) [CC-BY-SA-3.0 or GFDL], via Wikimedia Commons

Weblinks

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