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Südsee

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Der Begriff Südsee ist eine gebräuchliche Bezeichnung für den Südpazifik. Geographisch gehören zur Südsee alle Bereiche südlich des Breitengrades von Panama. Zentrale Inselgruppen sind die Gesellschaftsinseln (Französisch-Polynesien/Tahiti), der Samoa-Archipel und die Fidschi-Inseln.

 

Der Südpazifik

 

Der Begriff „Südsee“ wurde 1513 vom spanischen Konquistador Vasco Núñez de Balboa geprägt, als dieser die Landenge von Panama durchquert hatte und das vor ihm liegende Meer (Pazifik) Mar del sur („Südmeer“) nannte.

Südseeparadies

Im übertragenen Sinn ist die Südsee eine weit entfernte – oft idealisierte – Weltregion.

Als James Cook 1773 zum zweiten Mal nach Tahiti kam, befanden sich in seiner Begleitung die beiden naturwissenschaftlich gebildeten Deutschen Johann Reinhold Forster und Georg Forster.

„Ein Morgen war’s, schöner hat ihn schwerlich je ein Dichter beschrieben, an welchem wir die Insel O-Taheiti zwei Meilen vor uns sahen.“

Die Berichte der frühen Entdecker bestimmten lange Zeit das Bild der Europäer von der Südsee. So schrieb zum Beispiel Joseph Banks:

„Ein Arkadien, dessen Könige wir sein werden.“

Louis Antoine de Bougainvilles romantisch angehauchter Reisebericht Voyage autour du monde sowie Georg Forsters 1777 erschienene Reisebeschreibung A Voyage Round The World schienen Jean-Jacques Rousseaus Menschenbild vom „Edlen Wilden“ zu bestätigen, den die Europäer auf Tahiti gefunden zu haben glaubten. Er beschreibt es als „jardin d’Eden“ (Garten Eden) , der seinen Bewohnern alles böte, was sie zum Leben brauchten. Die Insulaner sah er als freundliche Menschen, die noch nicht von der Zivilisation verdorben seien. Der Bericht inspirierte Denis Diderot zu seinem Essay Supplément au voyage de Bougainville, einer Verteidigungsschrift der sexuellen Freiheit.

Zu diesem Bild hat auch der französische Maler Paul Gauguin beigetragen. Seine Bilder geben nicht die Wirklichkeit wieder, sondern das exotische Paradies, das der Maler sich erträumte.

Von diesen Sehnsüchten profitierte auch der deutsche Schriftsteller Erich Scheurmann mit seinem fiktiven Reiseberichten eines Südseehäuptlings, die er zwischen 1915 und 1920 unter dem Titel Der Papalagi veröffentlichte. Das Buch wurde fünfzig Jahre nach dem Erscheinen zum Kultbuch und allein in deutscher Sprache mehr als 1,7 Millionen Mal verkauft.

 


Quellen

Bildquellen

Weblinks

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