Wilder Westen
Wilder
Westen ist eine –
geographisch und historisch grob eingegrenzte –
umgangssprachliche Bezeichnung für die ungefähr westlich des
Mississippi gelegenen Gebiete der heutigen
Vereinigten Staaten, die in der Pionierzeit des 19.
Jahrhunderts (im engeren Sinn dessen zweiter Hälfte) noch
nicht als
Bundesstaaten in die Union der Vereinigten Staaten
aufgenommen waren.
Im Verlauf der voranschreitenden
Landnahme und Urbanisierung nahm die Besiedlung dieser
Regionen vor allem durch Angloamerikaner – bzw. aus Europa
stammende Immigranten – kontinuierlich zu, bis die Gebiete
um 1890 in den organisierten Territorien der Vereinigten
Staaten aufgingen.
Symbolisch stehen die Öffnung der
letzten
Indianerterritorien im späteren US-Bundesstaat
Oklahoma für die Besiedlung durch Kolonisten im Jahr
1889 beim „Oklahoma Land Run“ und das Massaker am
Wounded Knee Creek/South
Dakota im Dezember 1890 für das Ende der Zeit des
Wilden Westens.
Mit diesen Ereignissen galten die
Indianerkriege ebenso als abgeschlossen wie die Kolonisation
der bis dahin von den Vereinigten Staaten beanspruchten
Hoheitsgebiete (engl. territories) durch die aus
Europa eingewanderten Siedler.
Seit diesem Zeitpunkt ist die
wesentlich aus der Sichtweise der angloamerikanischen
Eroberer geprägte Begrifflichkeit Wilder Westen bis
in die Gegenwart mit einer gewissen Verklärung verbunden:
Durchdrungen von Vorstellungen über Freiheit,
Männlichkeit, Recht des Stärkeren, Kampf um
das Eigentum und ähnlichen Klischees kam es zu einer
Mythologisierung und Trivialisierung der US-amerikanischen
Pionierzeit, wobei die Grenzen zwischen historischen Fakten,
Legendenbildung und frei erfundenen Geschichten oft
verschwimmen.
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The terms "West" and "Frontier"
The frontier line
was the outer line of settlement. It moved steadily westward
from the 1630s to the 1880s (with occasional movements north
into Maine and Vermont, south into Florida, and east from
California into Nevada). Turner favored the Census Bureau
definition of the "frontier line" as a settlement density of
two people per square mile.
The "West" was the recently
settled area near that boundary. Thus, parts of the
Midwest and
American South, though no longer considered
"western", have a frontier heritage along with the modern
western states. In the 21st century, however, the term
"American West" is most often used for the area west of the
Mississippi River.*
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