Lage und Ausdehnung
Während von manchen nur die westlicheren Staaten Afrikas zum Sahel gezählt werden, bezeichnen die meisten Wissenschaftler und Forscher auf meteorologischer und vegetationsgeographischer Basis zumeist den langgestreckten und recht breiten Gürtel vom Atlantik bis zum Roten Meer und einen sich daran anschließenden schmalen Streifen bis zum Indischen Ozean als Sahelzone. Misst man dabei die Strecke von Dakar (Senegal) über das Tschadbecken bis zum Roten Meer (Eritrea), so kommt man auf etwa 6.000 km Länge – weiter bis zum Horn von Afrika (Somalia) sind es insgesamt 7.500 km Länge. Dabei umfasst das Gebiet einen Streifen mit einer Breite von 150 km (im Osten im Bereich des Roten Meeres) bis 800 km (im Westen bei Dakar), wobei sich die Wüste in südliche Richtung jährlich um 7–10 km vergrößert.
Somit liegen von West nach Ost gesehen diese Staaten, von denen viele zu den ärmsten der Erde zählen, im Sahel oder sie haben Anteil daran (welcher Landesteil der jeweiligen Staaten zum Sahel gehört, ist u. a. durch die Zusätze Nord, Süd, Mitte, West oder Ost gekennzeichnet):
- Senegal – Norden
- Mauretanien – Süden
- Mali – Mitte
- Burkina Faso – Norden
- Niger – südliche Mitte
- Nigeria – äußerster Norden
- Auch Nigeria wird zum Sahel gezählt, was aber nur für den äußersten Norden zutrifft, weil der Großteil des Landes von Feuchtsavannen und dessen Süden von Regenwäldern eingenommen wird.
- Tschad – Mitte
- Sudan – Mitte
- Äthiopien – Norden
- Bezüglich Äthiopiens sind viele Menschen der Ansicht, dass das gesamte Land zum Sahel gezählt wird, doch dies ist ein Trugschluss.
- Eritrea
Landschaftsbild
Die Sahelzone besteht hauptsächlich aus Dornsavannen. Von Nord nach Süd gliedert sich der Gürtel in diese Biome auf:
Anschließende Naturräume
In West- und Mittelafrika dehnt sich nördlich der Sahelzone insbesondere die bereits erwähnte Sahara aus; südlich dieses Gürtels schließt sich hauptsächlich die Dornstrauch- und Sukkulentensavanne an, die wiederum weiter südlich erst in die Trockensavanne, dann in die Feuchtsavanne übergeht, an welche sich der Tropische Regenwald anschließt.
In Ostafrika – in der Gegend des oft von Dürren geplagten Äthiopiens – schließt sich nördlich der Sahelzone zumeist auch die Sahara an, sofern das Land nicht bereits an das Rote Meer (bei Eritrea) und den Golf
von Aden (bei Dschibuti) stößt. Dort schließen sich südlich des Sahels sowohl Feuchtsavannen als auch kleinere regenwaldartige Gebiete an, die sich teils in den äthiopischen Hochgebirgen (Hochland von Abessinien), an dortigen Inselbergen und um hochliegende Seen (insbesondere am Tanasee) ausbreiten. Doch in zunehmendem Maße verschwinden diese „Oasen“
(oder sie werden zumindest kleiner), sodass wohl bald mehr als nur Nord-Äthiopien zur Sahelzone gezählt werden muss, die in diesem Land einen Nordbogen um die höchsten Erhebungen des Landes macht. An der somalischen Ozeanküste geht diese Zone auch in Halbwüsten über.