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Aralkum
Die Aralkum ist eine durch die Austrocknung des Aralsees entstandene Wüste, die an die Kysylkum und die Karakum grenzt, auf der Grenze zwischen Kasachstan und Usbekistan in Zentralasien. Sie bietet einen Lebensraum für Pflanzen und Tiere, jedoch zieht sich mit zunehmendem Rückgang der Uferzone und einsetzendem Wassermangel die Vegetation zurück und hinterlässt trockenes Wüstengebiet, welches Ausgangspunkt für Salz- und Sandstürme ist. Diese beeinflussen sowohl die Flora und Fauna im weiteren Umkreis als auch die Gesundheit der Menschen negativ.
Die sich zurückziehenden Küstenlinien des Aralsees hinterließen riesige Flächen ehemaligen Seebodens, die überwiegend von pulvrigen Salzkrusten und zu kleineren Teilen auch von Sand bedeckt sind. Diese oft vegetationslosen Ebenen sind zusammen mit dem trockenen Klima Ursache der immer häufiger auftretenden und stärker werdenden Sand- und Staubstürme. Traten vor der Aralseekatastrophe nicht mal an 10 Tagen pro Jahr Staubstürme auf, taten sie es um die Jahrtausendwende schon an bis zu 90 Tagen im Jahr.
Im Gegensatz zu lokal wirksamen Sandstürmen, gelangen Staubstürme, die Teilchen kleinerer Korngrößen transportieren, auch höher in die Atmosphäre und sind regional wirksam. Die entstehenden Staubwolken können bis zu 400 km lang und 40 km breit werden. So gelangen jährlich etwa 150 Mt Schluff, Tonteilchen, Salzstaub, sowie Herbizide, Pestizide, Schwermetalle und radioaktives Material in die Atmosphäre. Diese können über viele Hunderte von Kilometern transportiert und sogar in über 2000 km entfernten Gebieten, unter anderem in Belarus, im Himalaya und im Pazifischen sowie Arktischen Ozean nachgewiesen werden. Durch die in den Stürmen enthaltenen Salze werden die Abschmelzprozesse nahegelegener Gletscher um ein Vielfaches beschleunigt.