Asien, Teil von Eurasiens, ist mit rund 44,615 Millionen Quadratkilometern, etwa einem Drittel der gesamten Landmasse, der flächenmäßig größte Erdteil. Mit über vier Milliarden Menschen, mehr als der Hälfte der Weltbevölkerung, ist dieser Erdteil auch der einwohnerstärkste.
Etymologie
Das Wort „Asien“ ist vom assyrischen Wort „Assu“ hergeleitet. Assu bedeutet „Sonnenaufgang“ bzw. „Osten“. Asien deutet also auf die Region in Richtung Sonnenaufgang. Es entspricht somit dem lateinischen Wort Orient oder dem deutschen „Morgenland“. So wurde in der Antike das Gebiet Kleinasiens Asien genannt, woraus sich später auch der Name der römischen Provinz Asia ergab. In der Antike wurde die Bezeichnung Asia auf Personennamen zurückgeführt.
Geographie
Asien ist der größte Kontinent der Erde. Mit ca. 44,614 Millionen Quadratkilometer Fläche (ohne Russland 31,7 Millionen Quadratkilometer) umfasst er rund ein Drittel der gesamten Landmasse. Gemeinsam mit Europa wird Asien auch als Teil des Großkontinents Eurasien betrachtet.
Die kontinentale Landmasse liegt ganz in der östlichen Hemisphäre und nördlich des Äquators mit Ausnahme der Tschuktschen-Halbinsel in Ostsibirien, die östlich der Datumsgrenze liegt, und den südöstlichsten Inseln im Malaiischen Archipel, die sich auf der Südhalbkugel der Erde befinden.
Ausdehnung
Asien wird im Norden vom Arktischen Ozean, im Osten vom Pazifischen Ozean und im Süden vom Indischen Ozean begrenzt.
Asien hat im Westen gegenüber Europa keine eindeutige geographische oder geologische Grenze. Die häufigste Definition der Grenze zu Europa von Nord nach Süd: das Ural-Gebirge, der Ural-Fluss, das Kaspische Meer, der Kaukasus, die Südküste des Schwarzen Meeres sowie der Bosporus,
das Marmarameer und die Dardanellen. Von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer ist diese Grenze rund 2.700 km lang.
Mit Afrika ist Asien nördlich des Roten Meeres über die Halbinsel Sinai (Landenge von Sues, 145 km breit) verbunden.
Im Nordosten liegen die Festlandmassen von Asien und Nordamerika an der Beringstraße etwas mehr als 80 km voneinander entfernt.
Im Südosten bildet der Malaiische Archipel die Verbindung zu Australien. Den südlichsten Punkt bildet die indonesische Insel Pamana.
Gliederung
Die folgende Unterteilung Asiens in Regionen wird neben anderen von der UN-Statistikbehörde UNSD verwendet:
In mancher Veröffentlichung werden diese Grenzen variiert, je nach Ziel, Thema und Hintergrund, für die eine Aufteilung verwendet wird. Früher war Afghanistan Zentralasien zugeordnet, jetzt zu Südasien. Darüber hinaus gibt es auch alternative bzw. zusätzliche Unterteilungen bzw. Überschneidungen, beispielsweise für Nordostasien.
Superlative
Asien weist eine Reihe globaler geographischer Superlative auf:
- das bevölkerungsreichste Land: China
- den größten Anteil am weltweit flächenmäßig größten Land: Russland. Dieser Anteil Russlands selbst ist größer als das weltweit zweitgrößte Land Kanada.
- die höchste Gebirgskette: Himalaya, alle Berge über 8000 Meter Gipfelhöhe
- den tiefsten und ältesten Binnensee: den Baikal
- das tiefstgelegene Gewässer: das Tote Meer
Es ist der Erdteil mit der verschiedenartigsten Vegetation, wechselnd vom Permafrostboden Sibiriens bis hin zum Dschungel Südostasiens. Neben den Extremen Tundra, Wüste und tropischer Regenwald sind auch alle anderen auf der Erde vertretenen Vegetationszonen in Asien zu finden.
Eine weitere Besonderheit sind die meisten interkontinentalen Staaten der Erde, mit sowohl asiatischen Landesteilen als auch Territorien in anderen Erdteilen. Dazu gehören Russland, Kasachstan, Indonesien, Japan, Ägypten und die Türkei.
Bevölkerung
In Asien leben rund vier Milliarden Menschen, was etwa 60 % der Erdbevölkerung entspricht. Sowohl in Indien als auch in China leben je über eine Milliarde Menschen. Während vor allem Russland und die Mongolei sehr dünn besiedelt sind, kämpfen andere Länder mit den Auswirkungen ihrer Bevölkerungsexplosion.
Die Bewohner von Macau, Singapur, Hongkong und Japan erreichen unter den Asiaten das höchste Durchschnittsalter. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Brunei, China, Malaysia, Thailand, Philippinen und Indonesien liegen mit der Lebenserwartung weltweit etwa im Mittel. Die kürzeste Lebenserwartung in Asien haben Menschen in Indien, Bangladesch, Kambodscha, Laos, Myanmar, Bhutan und Afghanistan.
Malaria ist in Südasien und Südostasien verbreitet. Es gibt noch kein effektives Impfmittel gegen Malaria.
AIDS ist weit verbreitet. Besonders in Russland, Indien, Nepal, Myanmar, Thailand, Kambodscha, Vietnam und Malaysia tritt das HI-Virus vermehrt auf. Dagegen sind in Japan, der Mongolei, Sri Lanka, Bangladesch, Bhutan, Afghanistan, Turkmenistan, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Nahen Osten nur relativ wenige Menschen an AIDS erkrankt.
Wirtschaft
Nach der Einteilung in Nordasien (Russland), Westasien (W), Zentralasien (Z), Südasien (S), Südostasien (SO) und Ostasien (O) ergibt sich folgendes Bild:
- In Asien gibt es nach Afrika die meisten Entwicklungsländer. Dazu gehören Vietnam (SO), Kambodscha (SO), Laos (SO), Myanmar (SO), Bangladesch (S), Bhutan (S), Nepal (S), Pakistan (S), Afghanistan (S), Tadschikistan (Z), Usbekistan (Z), Kirgisistan (Z), Georgien (W), Armenien (W), Aserbaidschan (W), Republik Jemen (W), die Mongolei (O) sowie (noch) die Volksrepublik China (O) und Indien (S).
- Zu den ins Industriezeitalter „eingekauften“ Ländern gehören die Erdöl fördernden Staaten Iran (S), Irak (W), Kuwait (W), Saudi-Arabien (W) und Vereinigten Arabischen Emirate (W) (und vielleicht auch bald die erdölreichen Gebiete der ehemaligen Sowjetunion).
- Als Industrienationen gelten Japan (O), Singapur (SO), die Republik China (Taiwan) (O), Südkorea (O), Israel (W), und die beiden an die Volksrepublik China (O) zurückgegebenen Kolonien Hongkong und Macau. Diese Länder zählen heute zu den weltweit führenden Ländern in Bereichen der Hochtechnologie. Auch Malaysia (SO) unternimmt erfolgreich Anstrengungen, an die Spitze aufzuschließen.
- Das reichste Land der Welt, Katar (W), liegt in Asien.
Quellen
Bildernachweis
Weblinks