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Morgenland

Mit Morgenland werden jene Erdteile bezeichnet, die von Europa betrachtet im (Süd-)Osten und damit in Richtung der aufgehenden Sonne liegen. Gemeint ist speziell der Nahe Osten, obwohl ältere Definitionen auch den Fernen Osten einschließen. Der Gegensatz ist das Abendland.

Traditionell wurde vielerorts der „Lauf“ der Sonne als Hilfe bei der geografischen Orientierung verwendet. Dies zeigt sich an der griechischen Bezeichnung Ἀνατολή Anatole ‚Aufgang‘, die als Synonym für östlich gelegene Gebiete verwendet wurde (daraus leitet sich die türkische Bezeichnung Anatolien ab). Auch im Lateinischen wurden die Begrifflichkeiten Orient (oriens ‚aufgehend‘) und Okzident benutzt, um geographische Angaben zu spezifizieren. Auch die Bezeichnungen Mashreq (arabisch ‏مشرق‎ ‚Osten‘, abgeleitet vom Verb yshruq ‚aufgehen‘) und Maghreb (arabisch ‏مغرب‎ ‚Westen‘, abgeleitet vom Verb gharaba ‚untergehen‘) folgen diesem Muster, ebenso das Italienische Levante ‚Aufgang‘ für die Länder des östlichen Mittelmeers.

Ins Deutsche wurde die Bezeichnung durch Martin Luther eingeführt, der in seiner Bibelübersetzung einen bei Matthäus erwähnten Terminus als Die Weisen aus dem Morgenland (aus dem griechischen Anatole) wörtlich übersetzte.

1932 verwendete Hermann Hesse den Begriff in seinem Roman Morgenlandfahrt in einem eher kulturellen Kontext. Heute werden die Begriffe Morgenland und Orient selten verwendet; man nennt das Gebiet meist Naher Osten.


Quellen

Siehe auch