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Antarktischer Eisschild
Der antarktische Eisschild (auch antarktisches Inlandeis) ist eine der beiden polaren Eiskappen. Er ist die größte Eismasse der Erde und bedeckt den antarktischen Kontinent (Antarktika) nahezu vollständig. Im antarktischen Inlandeis und dem von diesem gespeisten Schelfeis sind fast 90 Prozent des Eises und 70 Prozent des Süßwassers der Erde gebunden. Die Fläche des Eisschildes beträgt 12,3 Millionen Quadratkilometer (zzgl. 1,63 Mio. km2 Schelfeis), das Volumen 26,5 Millionen Kubikkilometer (zzgl. 0,4 Mio. km3 Schelfeis).
Bei vollständigem Abschmelzen ergäbe dies theoretisch einen Anstieg des Meeresspiegel um etwa 58 Meter. Im Zeitraum 1979 bis 2017 nahm der Masseverlust der antarktischen Gletscher um etwa das Sechsfache zu. Betrug der Eisverlust 1979 bis 1990 noch ca. 40 Kubikkilometer pro Jahr, waren es im Zeitraum 2009 bis 2017 bereits 252 Kubikkilometer jährlich. Der Westantarktische Eisschild hatte sich während der letzten Zwischeneiszeit (Eem-Warmzeit) vor 126.000 bis 115.000 Jahren als instabil erwiesen und trug durch seinen Schmelzwassereintrag in signifikantem Umfang zum Anstieg des damaligen Meeresspiegels bei.
Das Eis in der Westantarktis ist überwiegend Schelfeis (Ross-Schelfeis, Filchner-Rønne-Schelfeis u. a.) oder lastet auf Fels, der unter dem Meeresspiegel liegt (im Bentley-Subglazialgraben bis zu 2870 m tief); man spricht daher auch von einem marinem Eisschild. Dieses Eis kann durch einen wärmeren Ozean relativ schnell schmelzen, trüge aber bei vollständigem Abschmelzen wegen der geringen Auflast nur 3,4 m zum potenziellen Anstieg des Meeresspiegels bei. In der Ostantarktis ist der Anteil des unter dem Meeresspiegel aufliegenden Eises nach neueren Erkenntnissen ebenfalls beträchtlich, entsprechend 19,2 m Meeresspiegelanstieg.