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Besonders geschützte Gebiete der Antarktis
Als besonders geschütztes Gebiet der Antarktis (englisch Antarctic Specially Protected Area – ASPA) werden bestimmte Gebiete in Antarktika oder auf nahen Inseln einschließlich Meeresgebieten, die dem Antarktisvertrag unterliegen, bezeichnet, um außerordentliche ökologische, wissenschaftliche, historische oder ästhetische Werte zu schützen. Geregelt ist dies nach Anlage V (Schutz und Verwaltung von Gebieten) des Umweltschutzprotokolls zum Antarktisvertrag. Das Betreten dieser Gebiete ohne Genehmigung ist verboten.
Kriterien
In die Reihe der besonders geschützten Gebiete sollen einbezogen werden:
- Gebiete, die vom Einwirken des Menschen unversehrt geblieben sind, so dass in Zukunft Vergleich mit Orten möglich sind, die durch menschliche Tätigkeiten beeinträchtigt wurden;
- typische Beispiele für bedeutende terrestrische, auch glaziale und aquatische Ökosysteme sowie für Meeresökosysteme;
- Gebiete mit beachtlichen oder ungewöhnlichen Ansammlungen von Arten, darunter größere Kolonien heimischer Vögel und Säugetiere, die sich in dem Gebiet fortpflanzen;
- der typische oder einzige bekannte Lebensraum einer Art;
- Gebiete von besonderem Interesse für die laufende oder geplante wissenschaftliche Forschung;
- Beispiele herausragender geologischer, glaziologischer oder geomorphologischer Gegebenheiten;
- Gebiete, die wegen ihres ästhetischen Wertes und ihrer Ursprünglichkeit außerordentlich sind;
- Stätten oder Denkmäler von anerkanntem historischen Wert;
- sonstige Gebiete, die für den Schutz der genannten Werte geeignet sind.
Jede Vertragspartei, der Umweltausschuss, der Wissenschaftliche Ausschuss für Antarktis-Forschung und die Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis sind berechtigt, der Konsultativtagung zum Antarktisvertrag Gebiete zur Bezeichnung als ASPA durch die Vorlage eines Verwaltungsplans vorzuschlagen. Der Verwaltungsplan soll eine genaue Beschreibung des Gebiets (geographische Koordinaten, Begrenzungen, Zugänge usw.) sowie seiner zu schützenden Werte enthalten. Er soll einen Verhaltenskodex für Aktivitäten im Gebiet festlegen und Voraussetzungen für die Erteilung von Genehmigungen beschreiben.
Das ASPA ersetzte die bis 1991 gültigen SPA (Specially Protected Area – besonders geschütztes Gebiet) und SSSI (Site of Special Scientific Interest – Stätte von besonderem wissenschaftlichen Interesse).
Momentan gibt es 72 besonders geschützte Gebiete der Antarktis. (Stand 10.07.2018)