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Ladakh
Ladakh (tibetisch ལ་དྭགས་ Wylie la-dwags; Hindi लद्दाख़ IAST Laddākh [ləd̪.d̪ɑːx]; Urdu لدّاخ) ist seit dem 31. Oktober 2019 ein Unionsterritorium Indiens. Zuvor war es eine Region (division) des indischen Bundesstaates Jammu und Kashmir und nahm fast 40 % von dessen Fläche ein. Ladakh besteht aus den Verwaltungsdistrikten Kargil und Leh. Das Gebiet ist weitgehend hochgebirgig und mit 290.000 Einwohnern (laut Zensus 2001) nur dünn besiedelt. Ladakh ist bekannt für die Schönheit seiner entlegenen Berge und die tibetisch-buddhistische Kultur, daher wird es auch als Klein-Tibet bezeichnet.
Nach offizieller indischer Sicht gehören das unter pakistanischer Kontrolle stehende Gilgit-Baltistan sowie die chinesisch kontrollierten Gebiete Aksai Chin und Shaksgam-Tal zum Unionsterritorium.
Ladakh erstreckt sich zwischen den Gebirgsketten des Himalaya (mit dem Stok Kangri als bekanntestem Berg) und des Karakorum und dem oberen Tal des Indus. Die Täler befinden sich auf einer Höhe von 3000 m ü. d. M., womit sie die höchstliegenden Kaschmirs sind. Die Berge erreichen Höhen von über 7000 m ü. d. M. Der 1913 erstmals bestiegene Nun mit 7135 m und der benachbarte Kun mit 7077 m, der 1906 erstmals bezwungen werden konnte, sind die höchsten Berge Ladakhs. Die Hauptstadt von Ladakh ist Leh (etwa 27.500 Einwohner). Unweit von Leh befindet sich der Khardong-Pass, einer der höchsten befahrbaren Pässe der Welt.
Ladakh ist ein sehr trockenes Gebiet (vergleichbar mit der Sahara), da die Hauptkette des Himalaya verhindert, dass die indischen Sommermonsune bis nach Ladakh durchdringen. Die kalten Winter sind nicht schneereich, jedoch sehr windig. Der Niederschlagsmangel wird durch Bewässerung ausgeglichen. Im Indus- wie im Zanskar-Tal und genauso in den Nebentälern des Suru, des Nubra oder Shyok wurden fruchtbare Oasen geschaffen, die Getreide und Gemüse gedeihen lassen. Die Oasen sind häufig Eigentum von Klöstern und werden von diesen bewirtschaftet. Die Klöster sind für dortige Verhältnisse reich (Großgrundbesitzer, erhalten Spenden vor allem aus dem Ausland sowie von Touristen).
Der wichtigste Fluss in Ladakh ist der Indus. Er entwässert die gesamte Provinz und wird von einigen wenigen Brücken überspannt. Er gibt der Region die Bedeutung als Knotenpunkt der Handelswege von Nordwest-Indien nach Tibet und nach Turkestan. Nur ein Teil der wichtigsten Verkehrswege ist asphaltiert.
In Ladakh gibt es außerhalb bewässerter Zonen kaum Baumbewuchs, dafür zahlreiche Blütenpflanzen, die in Höhen von über 5000 m ü. d. M. noch wachsen. Die verhältnismäßig wenigen Bäume, welche in Ladakh zu finden sind, wurden von den Ladakhis selber eingeführt. Am häufigsten vertreten sind dabei die Pappeln.