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Kalabrien grenzt im Norden an die Basilikata, im Westen an das Tyrrhenische Meer und im Süden und Osten an das Ionische Meer. Die Küste erstreckt sich über eine Länge von 780 km. Die Straße von Messina trennt Kalabrien von der Insel Sizilien.
Kalabrien ist fast vollständig von Gebirgszügen bedeckt. Im Süden liegt der Aspromonte mit dem Montalto (1955 m). Es folgen die Gebirge der Sila und der Serre und im Norden das Massiv des Pollino mit dem höchsten Berg der Region, dem Serra Dolcedorme (2267 m).
Kalabrien wird von zahlreichen Flüssen durchzogen, die allerdings in den Sommermonaten kein Wasser führen. Der längste Fluss ist der Crati, der als einziger ganzjährig Wasser führt. Zu den größten Seen zählen die Stauseen Lago di Cecita, Lago Arvo und Lago Ampollino.
Vor allem die südlichen Gebiete Kalabriens sind bedingt durch die Messina-Verwerfung immer wieder Erdbeben ausgesetzt. Am 5. Februar 1783 ereignete sich im südlichen Teil ein Erdbeben, das rund 300 Dörfer zerstörte und etwa 30.000 Menschen das Leben kostete. Nachbeben folgten am 6. und 7. Februar und am 1. und 28. März. Es ist eines der am besten dokumentierten und untersuchten historischen seismischen Ereignisse in Italien. Das Erdbeben von Messina 1908 zerstörte die Stadt Reggio Calabria nahezu vollständig.
Klima
In Kalabrien gibt es drei Klimazonen. Am Tyrrhenischen Meer im Westen herrscht subtropisches Klima mit wenig Niederschlägen in den Wintermonaten. Am Ionischen Meer herrscht heißes, trockenes und niederschlagsarmes Klima vor. In den Höhenlagen der Gebirgszüge ist es im Vergleich zu den Küstenregionen kühler, in den Wintermonaten fällt Schnee bis auf 1200 Meter. Die Durchschnittstemperaturen liegen je nach Gebiet zwischen 7 °C und 15 °C im Januar und zwischen 26 °C und 34 °C in den Monaten Juli und August. Selten gibt es Bodenfrost und es kann im Januar schon mal an die 20 °C gehen. Ebenso liegt im Sommer die Temperatur immer über 30 °C und erreicht auch oft die 40 °C. Nachttemperaturen von mehr als 25 °C sind ganz normal für diese Region. Wochenlange Dürreperioden und Waldbrände sind während des Hochsommers nicht selten. Kalabrien hat 320 Sonnentage im Jahr und gehört damit zu den sonnigsten Regionen Europas.
Flora und Fauna
Die Region verfügt über einen reichen Baumbestand mit zum Teil jahrhundertealten Buchen- und Pinienwäldern.
Die dichtesten Waldgebiete Italiens liegen im Aspromonte. Dort gedeiht auch die für Kalabrien typische Zitruspflanze Bergamotte. Im Pollinogebirge ist die Lorica-Kiefer heimisch, eine der ältesten Baumarten Europas. In den Wäldern leben Wölfe, Wildkatzen, Schlangen und Greifvögel. Der für die Berge der Sila und der Serra typische Baum ist die Schwarzkiefer, die bis zu 50 m hoch wird. Die Wälder dieser Gegend sind auch bekannt für ihren Pilzreichtum. Hier sind vorwiegend Füchse, Hasen und Wildschweine beheimatet. In den Küstenregionen gedeihen Palmen, Kakteen, Opuntien, Agaven, Pinien, Oliven-, Zitronen- und Orangen- sowie Eukalyptusbäume.
Um Flora und Fauna zu schützen, wurden drei Regionalparks eingerichtet. Der Parco Nazionale del Pollino im Norden erstreckt sich bis in die Basilikata. Südlich liegen der Parco Nazionale della Sila und der Parco Nazionale dell’Aspromonte.