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Nordkalotte

Die Nordkalotte bezeichnet die nördlichste Region der fennoskandinavischen Halbinsel um den Polarkreis herum und das Gebiet nördlich davon. Dieser geographisch klar definierte Begriff ist im norwegischen und schwedischen Sprachgebrauch weit verbreitet, wird aber auch im deutschen Sprachraum im Zusammenhang mit der historischen Betrachtung der Lebensverhältnisse der dortigen Ureinwohner, der Samen , und in der Reiseliteratur gebraucht.

Die Nordkalotte umfasst folgende Provinzen:

  • in Norwegen die Verwaltungsbezirke (norwegisch: fylker) Nordland, Troms und Finnmark
  • in Schweden die Provinz (schwedisch: län) Norrbottens län
  • in Finnland die ehemalige Provinz Lappland
  • in Russland die Oblast Murmansk

File:Nordkalotte.gif
Die Nordkalotte in ihren definierten Grenzen

Abgrenzung zu den Begriffen Lappland und Sápmi

Lappland umfasst im engeren Sinne nur die schwedische Landschaft (landskap) Lappland (bis 1634 eine Verwaltungsprovinz) und Finnlands nördlichste Provinz Lappland (Lapin lääni). Auch aus norwegischer Sicht werden nur genau diese beiden Provinzen als Lappland aufgefasst. Dies ist auch historisch bedingt, da Finnland bis 1809 zum Königreich Schweden gehörte und somit auch das heutige finnische Lappland. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird die Bezeichnung Lappland häufig synonym zur Nordkalotte verwendet. Im Unterschied dazu gibt es für Lappland keine klar definierte Abgrenzung.

Lappland verdankt seinen Namen der veralteten Bezeichnung der Ureinwohner als „Lappen“. Der Ursprung dieses Wortes leitet sich aus dem Schwedischen ab: lappar = Lumpen, Flicken. Dies ist besonders für die heutigen Angehörigen dieses indigenen Volkes eine wenig schmeichelhafte, sondern eher beleidigende Bezeichnung, die aus einer Zeit stammt, als ihre Vorfahren in ihrer Bekleidung aus zusammengenähten Rentierfellen auf die ersten Händler, Siedler, Missionare und Forschungsreisenden aus dem Süden tatsächlich einen entsprechenden Eindruck machten.

Bisweilen wird aus diesem Zusammenhang heraus Lappland mit Sápmi – dem tatsächlichen Siedlungsgebiet der Samen – gleichgesetzt. Sápmi reicht jedoch nach dem Selbstverständnis der Samen über die genannten historischen Provinzen weit hinaus. Auch wenn die Samen im Laufe der Jahrhunderte immer weiter in den Norden verdrängt wurden – ein Prozess, der bis heute anhält – reicht Sápmi heute von der Kola-Halbinsel in Russland bis nach Idre in der schwedischen Provinz Dalarna und Engerdal im norwegischen Verwaltungsbezirk Hedmark.


Quellen

Bildernachweis

Siehe auch

Weblinks