Bei den Holzkulturen spielt vor allem der Olivenbaum eine Rolle, der bevorzugt bei Córdoba und Jaén verbreitet ist. Hingegen ist der Mandelbaum in den Hochebenen von Granada und Almería zu finden. Die Weinrebe wird extensiv in einigen Zonen wie Marco de Jerez, El Condado de Huelva, Montilla-Moriles und in Málaga kultiviert. Feigenkulturen sind weniger verbreitet als in Kastilien.
Bewässerungswirtschaft ist bevorzugt in den Auen des Guadalquivir und des Genil anzutreffen. Auf bewässerten Feldern werden in Andalusien Mais, Reis, Gemüse und auch Blumen angebaut, bei Huelva Erdbeeren. Plantagen liefern Zitrusfrüchte und Baumwolle.
Gemessen am Umsatz ist die produktivste und wettbewerbsfähigste Landwirtschaft in Andalusien an den Küsten- oder Flussbereichen sowie auf sandigem Boden, wie etwa in Almería und Huelva, anzutreffen.
Die ökologische Landwirtschaft erfährt gleichzeitig auch eine breite Entwicklung durch den Export in europäische Länder und eine beginnende Nachfrage in Spanien selbst.
Die Viehzucht hat eine lange Tradition, obwohl sie momentan hauptsächlich auf Weiden im Gebirge beschränkt ist. Daher hat der Viehzuchtsektor einen eher marginalen Platz in der Wirtschaft Andalusiens. Er trägt nur 15 Prozent zur gesamten Agrarproduktion Andalusiens bei im Gegensatz zu durchschnittlich 30 Prozent in Spanien.
Die Jagd dient nicht mehr hauptsächlich der Beschaffung von Fleisch, sondern hat sich zu einer Freizeitaktivität in den Bergregionen gewandelt, wo sie eine ergänzende Aktivität zur Viehzucht geworden ist.
50 % des Territoriums Andalusiens bestehen aus Wald, und dementsprechend haben Waldflächen eine besondere Bedeutung. Vor allem sind sie wichtig zum Binden des Bodens, zur Wasserregulierung und zum Erhalt der Flora und Fauna. Die Baumsorten zur wirtschaftlichen Holznutzung sind hauptsächlich der Eukalyptus in Huelva, die Pappel in Granada und die Korkeiche in Sierra Morena.
Andalusien besitzt die meisten Naturschutzgebiete Europas.
Fischerei
Die Fischerei ist eine traditionelle Tätigkeit an den Küsten Andalusiens, die einen Beitrag zur Ernährung der Andalusier leistet. Darin eingeschlossen ist die Gastronomiekultur mit beispielsweise Backfisch (pescaito frito), weiße Garnelen und Thunfisch. Die Fischereiflotte Andalusiens ist die zweitgrößte Spaniens nach der von Galicien und die Nummer eins nach der Anzahl der Häfen mit 38.
Der Fischereisektor trägt nur 0,52 % zur Agrarproduktion Andalusiens bei. Dennoch hat die Fischerei starke lokale Bedeutung. So ist beispielsweise in Punta Umbría 70 % der Bevölkerung in der Fischerei beschäftigt. In den Städten an der Costa de la Luz ist außerdem der Thunfischfang mit der traditionellen Almadraba immer noch ein wichtiger Bestandteil der Fischereikultur. Durch jährliche Aktivitäten wie die Ruta del Atún, bei der Restaurants aus Conil de la Frontera, Barbate und Tarifa ihre besten Thunfischtapas anbieten, wird gemeindeübergreifend für die heimischen Spezialitäten geworben.
Das Nichteinhalten der Bestimmungen gegen das Schleppnetzfischen, die Verschmutzung der urbanen Küstengebiete, die Zerstörung des Lebensraumes durch Baumaßnahmen (z. B. Bau von Sporthäfen, Änderungen im Mündungsverlauf von Flüssen) und der Fischmangel durch Überfischung haben zur Situation einer permanenten Krise der Fischerei Andalusiens geführt. Deshalb entwickeln sich die Aquakultur und die Fischzuchtanlagen im Inneren Andalusiens mit großer Geschwindigkeit.
Energieproduktion
Als eine der südlichsten Regionen Europas hat Andalusien ein großes Potential zur Nutzung der Sonnenenergie. Die Solaranlage Plataforma Solar de Almería (PSA) ist Europas größtes Sonnenkraftwerk. Auch in der Nähe von Sevilla ist eine große Solaranlage in Betrieb.
Rund um Tarifa nutzen Windparks die bei Surfern so beliebten Winde Poniente und Levante. Aber auch die Provinzen Málaga und Almería haben großen Anteil an der Stromerzeugung durch Windparks. Andalusien war im Jahr 2016 nach Castilla y León und Castilla-La Mancha mit 153 Windparks und einer installierten Leistung von rund 3,3 Gigawatt Spaniens drittgrößter Produzent von Windenergie
Tourismus
Andalusien gehört zu den Regionen Spaniens, in denen der Tourismus von besonders großer wirtschaftlicher Bedeutung ist. Die meisten Touristen reisen mit dem Flugzeug an. Der größte Flughafen Andalusiens befindet sich in Málaga.
Badeurlauber bevorzugen die Costa del Sol am Mittelmeer, Windsurfer die Costa de la Luz am Atlantik. Ziele der Sightseeing-Touristen sind vor allem die maurischen Bauwerke in Córdoba sowie die Alhambra in Granada, die Weißen Dörfer bei Ronda sowie auch die Grabstätte des Christoph Kolumbus und die vielen Sehenswürdigkeiten in Sevilla.
Ebenfalls sehenswert ist der Nationalpark Las Alpujarras in der Sierra Nevada, der zweithöchsten Gebirgskette Europas.
Siehe auch
Weblinks
Reiselinks
Quellen
Bildernachweis