Als Westfeste bezeichnet man die Landmasse, die den Doppelkontinent Amerika – der von Europa aus gesehen in westlicher Richtung liegt – umfasst. Ihr Pendant ist die Ostfeste. Die Westfeste bezeichnet also die sogenannte Neue Welt, die im Gegensatz zur Alten Welt (der Ostfeste) erst vor rund 15.000 Jahren vom Menschen besiedelt und aus europäischer Sicht erst 1492 wiederentdeckt wurde.
In der Geographie war der Begriff früher gebräuchlich und schloss dann auch noch Antarktika mit ein, da die Antarktische Halbinsel verhältnismäßig nah an die Südspitze Südamerikas heranreicht.
Der Pädagoge Friedrich Ludwig Jahn und ihm folgend der Verein für Deutsche Reinsprache schlugen Mitte des 19. Jahrhunderts vor, im Deutschen statt der lateinischen Namen der Erdteile deutsche Namen zu verwenden. Die bereits in der Geographie gängigen Worte Ostfeste für Asien und Westfeste für Amerika fanden stärkere Verbreitung. Das Wort Nordfeste oder „Dunkelerdtheil“ für Europa fand wenig Liebhaber. Das Wort Südfeste für Afrika fand in der Bedeutung „südliches Festland“ Eingang in das Deutsche Wörterbuch.
Die Jahnsche Verwendung der Begriffe entsprach nicht der geographischen Verwendung, die dem Kartenbild der Weltkarten folgte.