Michigan (engl. Aussprache ], indian. großer See) ist ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten. Er ist als Geburtsort der Automobilindustrie bekannt, besitzt aber auch eine große Tourismusbranche. Reiseziele wie Traverse City,
Mackinac Island und die gesamte Obere Halbinsel ziehen Sportler und Naturliebhaber aus den ganzen Vereinigten Staaten und Kanada an.
Michigan (bestehend aus zwei großen Halbinseln) hat durch die Lage an den Großen Seen die längste Süßwasserküste eines US-Bundesstaates und ist der Bundesstaat mit den meisten Sportbooten. Michigan hat den Beinamen „Great Lakes State“
(Staat der Großen Seen).
Michigan ist der einzige Bundesstaat der USA, dessen Festland in zwei Teile geteilt ist. Zwischen den Teilen erstreckt sich der Michigansee.
Ober-Michigan, der nördliche Teil, ist zwischen Michigansee im Süden und Oberem See im Norden gelegen. Der westliche Teil wird geprägt durch das Superior Upland, ein Hochland mit granitischem Felsuntergrund. Das Upland besteht aus mehreren von Nordost nach Südwest verlaufenden Gebirgsketten, die sich im Westen bis nach Wisconsin und Minnesota hinein erstrecken.
Das Superior Upland weist wesentlich größere Höhenunterschiede als die restliche Fläche des Staates auf. Die höchste Erhebung Michigans ist der Mount Arvon mit 603 m. Die Isle Royale im Oberen See gehört, obwohl sowohl die kanadische Provinz Ontario als auch der US-Bundesstaat Minnesota deutlich näher zu der Insel liegen, ebenfalls zu Michigan.
Der südliche Teil, Unter-Michigan, ist zwischen Michigansee (Westen) und Huronsee (Osten) gelegen. Flächenmäßig ist dies der größere Teil des Staates. Die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung des Staates lebt im südlichsten Drittel Unter-Michigans. Ganz Unter-Michigan und der östliche Teil Ober-Michigans gehören zum Eastern Great Lakes Lowland. Dies ist ein flaches bis hügeliges Tiefland und entstand infolge der Gletscher, die in der Eiszeit das Land bedeckten. Die Durchschnittshöhe liegt bei 274 m und der tiefste Punkt bei ca. 173 m. Es gibt folglich kaum merkliche Höhenunterschiede innerhalb Unter-Michigans.
Michigan hat im Süden Landgrenzen zu Ohio und Indiana. Zudem hat die Obere Halbinsel in ihrem Südwesten eine Landgrenze zu Wisconsin. Über den Michigansee besteht auch eine Grenze zu Illinois und über den Oberen See eine Grenze zu Minnesota. Die Grenze zur kanadischen Provinz Ontario verläuft durch den Oberen See, Huronsee, Eriesee und deren Verbindungsgewässer.
Zwar gibt es keine Landgrenze zu Illinois, dennoch gehört der Südwesten des Staates noch zum Großraum Chicago, welches von dort schneller zu erreichen ist als Detroit.
Klima
Das Klima in Michigan hat eine Sonderstellung im Vergleich zu den restlichen Vereinigten Staaten. Dies liegt an der Nähe zu den Großen Seen. Diese geben Michigan ein milderes Klima im Vergleich zu anderen Staaten derselben geographischen Breite. Es ist feucht und kontinental (weltweit eine recht seltene Kombination) und liegt in der kühlgemäßigten Klimazone. Das Klima von Ober-
und Unter-Michigan ist jedoch gesondert zu betrachten.
Ober-Michigan ist deutlich kühler und weist ein nordisches Klima auf. Die durchschnittliche frostfreie Zeit beträgt nur 60 bis 120 Tage pro Jahr. Die Winter sind sehr streng und die Sommer mild. Die durchschnittliche Jahrestemperatur in Sault Ste.
Marie nahe der Grenze zu Kanada im Nordosten Ober-Michigans beträgt 4,3 °C. Wärmster Monat ist der Juli mit 18 °C, die kältesten sind Januar und Februar mit −10 °C. Der durchschnittliche Jahresniederschlag liegt bei 869 mm und verteilt sich über das gesamte Jahr.
Das Klima in Unter-Michigan hingegen ist mild. Die durchschnittliche frostfreie Zeit beträgt 180 bis 240 Tage, ist also deutlich länger als in Ober-Michigan.
In Detroit (im Südosten Unter-Michigans) liegt die Durchschnittstemperatur bei 10 °C. Wärmster Monat ist der Juli mit 24 °C, kältester der Januar mit −5 °C. Es wird deutlich, dass die Temperaturen um 5 °C höher sind als in Ober-Michigan. Die Temperaturdifferenz ist mit 18 °C gering für einen Kontinentalstaat. Dies liegt an dem Einfluss der Großen Seen. Im Sommer kühlen sie die Luft ab und im Winter speichern sie Wärme und erwärmen die Luft. Allerdings ist die Temperaturdifferenz immer noch deutlich höher als etwa an Meeresküsten, weshalb das Michigan-Klima trotz des Einflusses der Seen zum kontinentalen Typ gerechnet wird.
Der Niederschlag ist auch hier ganzjährig, jedoch mit 691 mm etwas geringer.
Bevölkerung
Michigan hat 10.095.643 Einwohner (Stand: Census 2006), davon sind 79,5 % Weiße, 14,1 %
Afro-Amerikaner, 0,5 % Indianer, 2,3 % Asiaten, 3,9 % Hispanier. Die landesweite Volkszählung 2010 ergab eine Einwohnerzahl von 9.883.640, damit ist Michigan der einzige der 50 US-Bundesstaaten, in dem die Bevölkerungszahl seit der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gesunken ist. Lediglich im US-Außengebiet Puerto Rico war sie ebenfalls rückläufig.