Geographie
Die 2,67 km² große Inselgruppe
besteht aus den beiden stark durch den Menschen veränderten
Inseln Johnston Island und Sand Island sowie
den zwei künstlichen Inseln Akau im Norden und Hikina im Osten. Den Inseln ist im Nordwesten ein
Korallenriff vorgelagert. Die Fläche der Lagune beträgt 130
km².
Auf dem Atoll gibt es keine
natürlichen Süßwasserquellen. Die Hauptinsel Johnston
Island zählte bis 2004 noch etwa 317 Einwohner,
hauptsächlich US-Militärs, ist heute jedoch unbewohnt. Das Atoll liegt nur wenige Meter über
dem Meeresspiegel, die höchste Stelle ragt gerade einmal
fünf Meter aus dem Wasser empor. Das Klima ist das ganze
Jahr über heiß, trocken und windig, wobei Nordost-Passate
vorherrschen.
Im 19. Jahrhundert wurden die
umfangreichen Guanoablagerungen abgebaut, die man früher als Dünger
verwendete.
Geschichte
Das Johnston-Atoll wurde am 2.
September 1796 von Kapitän Joseph Pierpont auf der
amerikanischen Brigg Sally entdeckt und 1807 vom
britischen Schiffskapitän Charles James Johnston wieder gesichtet. Am 19. März 1858 wurden die Inseln unter
Berufung auf den Guano Islands Act für die USA in Besitz genommen, aber
bereits am 27. Juli 1858 vom hawaiischen König Kamehameha
IV. annektiert. 1898 wurde die Inselgruppe erneut ein Teil
der USA, die sie von 1958 bis 1975 als Raketenstartplatz
nutzten.
Die Inseln wurden von den USA auch
für Kernwaffentests benutzt und 1962 bei der Explosion eines
Flugkörpers stark mit Plutonium kontaminiert. Seit 1972
fanden regelmäßig Tests statt, und bis 2000 dienten die
Inseln als Lagerstätten für radioaktives Material sowie für
die Vernichtung chemischer und biologischer Waffen wie
Sarin-Nervengas und Agent Orange. Im Jahre 2000 begannen
Aufräumarbeiten.
Von der Johnstoninsel wurden auch Raketen für hochatmosphärische Tests von
Wasserstoffbomben gestartet.
Ende 2003 wurden die Inseln vom
Militär geräumt und die Verwaltung dem U.S. Fish &
Wildlife Service übertragen. Dieser schuf das
Naturschutzgebiet Johnston Atoll National Wildlife Refuge und gliederte es in den Pacific Remote Islands National
Wildlife Refuge Complex ein.
2005 wurde das Atoll von der General Services Administration (GSA) zum Verkauf angeboten, das Angebot jedoch aufgrund eines Environmental Impact Statements zurückgezogen.
Seit dem 6. Januar 2009 bildet das Naturschutzgebiet des Johnston-Atolls gemeinsam mit sechs weiteren amerikanischen Inseln im Pazifik das Pacific Remote Islands Marine National Monument.