Startseite > Gewässer > Seen > Salar de Uyuni
Responsive Ad
Salar de Uyuni
Der Salar de Uyuni (auch Salar de Tunupa) in Bolivien ist mit mehr als 10.000 Quadratkilometern die größte Salzpfanne (Salztonebene) der Erde. Die Salzkruste wurde vor über 10.000 Jahren durch das Austrocknen des Paläosees Tauca gebildet. Der Salar de Uyuni liegt im Südwesten Boliviens auf einer Höhe von 3653 m und gehört zu den Landschaften des Altiplano.
Die Salzmenge des Salar de Uyuni wird auf ungefähr zehn Milliarden Tonnen geschätzt. Jährlich werden davon etwa 25.000 Tonnen abgebaut und in die Städte transportiert.
Mit einer Fläche von 10.582 km² hat das Becken eine größere Flächenausdehnung als beispielsweise Niederbayern. Es ist auch größer als der Onegasee, Europas zweitgrößter See.
Die unter der Oberfläche liegende Sole reichtb is zu 72 Meter, nach anderen quellen sogar bis 121 Meter in die Tiefe.
Mit gleißender Helligkeit am Tag und sehr kalten Nächten ähnelt der Salar de Uyuni äußerlich einem zugefrorenen See. Er ist so gut wie frei von jeglicher Art von Lebewesen, aber Brutplatz einiger nur in Südamerika vorkommender Flamingo-Arten.
Während der Regenzeit kann die Salzkruste lokal mit mehreren Dezimetern Wasser bedeckt sein; etwa von Ende Juni bis zum Beginn der Regenzeit Anfang Dezember ist der Salar trocken. Mit Ausnahme der schlammigen Uferzonen und einzelner Wasseraugen (ojos) kann dann die bis zu 30 Meter dicke Salzkruste selbst von Bussen und LKWs befahren werden.
Lithium- und Kaliumvorkommen
Die Sole im Salar hat eine mittlere Dichte von 1,22 g/cm3 und enthält neben anderen Stoffen zu größeren Anteilen Kalium (13,84 g/L), Magnesium (15,02 g/L) und das begehrte Lithium (0,63 g/L). Der Salar de Uyuni beherbergt eines der weltweit größten Lithiumvorkommen. Laut U.S. Geological Survey wird das Vorkommen an Lithium auf etwa 5,4 Millionen Tonnen geschätzt. Da Lithium-Ionen-Akkumulatoren – aufgrund ihrer Energiedichte, hohen Zellspannung und einer geringen Selbstentladung – in vielen elektronischen und elektrischen Geräten zum Einsatz kommen, ist das Element Lithium inzwischen ein wertvoller Rohstoff für die Automobilindustrie mit hohem Wachstumspotential.
In großen, künstlich angelegten Becken wird das Wasser von der Sonneneinstrahlung verdunstet, so dass am Ende dieses Prozesses eine Flüssigkeit mit einem Lithium-Anteil von 5 % gewonnen wird. Das Lithium muss in einem anschließenden Prozess aufwendig vom Magnesium getrennt werden, was in Bolivien aktuell dazu führt, dass lediglich ein Reinheitsgrad von 96 % erreicht wird; für die Produktion von Lithium-Ionen-Akkus ist jedoch eine 99,5-prozentige Reinheit erforderlich.
Zudem erschwert in den südhemisphärischen Sommermonaten Dezember und Januar auftretender Regen die Bedingungen zusätzlich, da in dieser Zeit keine natürliche Verdunstung stattfindet. Aufgrund dieser Faktoren ist die Lithium-Produktion in Bolivien deutlich teurer als beispielsweise am Salar de Atacama in Chile, wo es nur sehr selten regnet und der Magnesium-Anteil in der Sole deutlich geringer ist.