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Îles Glorieuses

Die Îles Glorieuses (kurz auch les Glorieuses; auch Glorioso-Inseln; deutsch etwa „ruhmvolle Inseln“) sind eine unbewohnte tropische Inselgruppe mit einer Gesamtfläche von etwa 7 km² im Indischer Ozean, nördlich von Madagaskar am nördlichen Ende der Straße von Mosambik gelegen. Politisch gehören sie zu den Îles Éparses, einem Distrikt des französischen Überseegebiets Terres australes et antarctiques françaises.

Die Îles Glorieuses liegen im westlichen Indischen Ozean, rund 210 km nordwestlich des Cap d’Ambre, der Nordspitze Madagaskars, und ungefähr 250 km nordöstlich von Dzaoudzi auf Mayotte. Die Inselgruppe besteht aus zwei Inseln, der üppig bewachsenen Grande Glorieuse und der Île du Lys, sowie mehreren Felseilanden wie den beiden Roches Vertes oder der Île aux Crabes. Die von einem ausgedehnten Korallenriff umgebenen Inseln sind flach, Teile der Lagune fallen bei Niedrigwasser trocken. Die ovale, im Durchmesser ungefähr 2,3 km große Grande Glorieuse ist hauptsächlich aus Sand und Beachrock aufgebaut, mit einigen Kalkfelsen an der Südküste, die als Überreste früherer Korallenriffe gedeutet werden. Die Insel ist stark bewaldet, teilweise als Folge der aufgelassenen Kokosplantage, und durchgehend umringt von einem weißen Sandstrand. Die Dünen im Norden und Nordosten erreichen eine Höhe von 14 m. Die Île du Lys weist weit weniger Vegetation auf und besteht hauptsächlich aus Kalkfelsen. Sie ist länglich geformt, etwa 600 m lang und von großen Sandbänken umgeben, die bei Niedrigwasser trocken liegen.

Die Inseln wurden von Europäern im frühen 16. Jahrhundert auf der Fahrt nach Indien gesichtet, aber erst 1879 von dem Franzosen Hippolyte Caltaux benannt, der hier von Réunion kommend ab 1885 eine Kokos- und Maisplantage errichtete. Auf der Île du Lys ließ Caltaux Guano abbauen.

Am 23. August 1892 ergriff Frankreich offiziell Besitz von der Inselgruppe. Mit Gesetz vom 21. Februar 2007 wurden die Îles Glorieuses gemeinsam mit den anderen Îles Éparses als fünfter Distrikt in die französischen Süd- und Antarktisgebiete eingegliedert.

Auf der Grande Glorieuse befindet sich ein kleiner Militärstützpunkt der Fremdenlegion mit einer nicht asphaltierten Landepiste für Flugzeuge, einem Ankerplatz vor der Küste, der Wetterstation und einer Funkstation. Der Stützpunkt dient auch als Basis für naturwissenschaftliche Untersuchungen. Die Besatzung besteht aus 14 Soldaten sowie einem Gendarmen.


Karte

Karte der Îles Glorieuses

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Satellitenaufnahme

NASA-Bild der Îles Glorieuses

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Klima

Das Klima ist tropisch und weist im Jahresverlauf nur geringe Temperaturschwankungen auf. Von Mai bis November unterliegt die Inselgruppe dem Einfluss des Südostpassats; in dieser Zeit liegen die Durchschnittstemperaturen zwischen 24,8 und 27,7 °C, die relative Luftfeuchtigkeit beträgt 75–81 %. Während der Trockenzeit von September bis November fallen nur geringe Niederschlagsmengen. Von Dezember bis April dominiert der Nordwestmonsun; bei hoher Luftfeuchtigkeit (81–84 %) und Durchschnittstemperaturen um 28 °C fallen beträchtliche Niederschlagsmengen von monatlich rund 100 bis über 200 mm. Während der warmen Jahreszeit sind die Inseln gelegentlich von tropischen Wirbelstürmen betroffen.

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Îles Glorieuses
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Max. Temperatur (°C)30,831,031,230,829,928,527,927,828,429,330,330,9Ø29,7
Min. Temperatur (°C)24,824,925,025,123,922,521,521,522,423,724,524,6Ø23,7
Niederschlag (mm)21718316712673615250161320132Σ1.110
Sonnenstunden (h/d)7,06,97,48,38,68,18,19,08,99,39,68,4Ø8,3
Regentage (d)121111786664437Σ85
Luftfeuchtigkeit (%)838484817875767676768182Ø79,3
Datenquelle: wetterkontor.de

Flora und Fauna

Die Flora und Fauna der Inseln sind in hohem Maß durch die Anwesenheit des Menschen im 19. und 20. Jahrhundert beeinflusst worden. Der ursprünglich vorhandene Wald auf der Grande Glorieuse musste 1921 einer Kokosplantage weichen. Auch die vormals auf der weniger durch menschliche Aktivitäten beeinträchtigten Île du Lys vorhandenen Mangrovenbestände der Gattung Pemphis sind bis auf geringe Reste verschwunden. Die dortige Vegetation ist heute gekennzeichnet durch Portulak, Samtblatt, Ficus und Portiabaum.

Zur Erhaltung der biologischen Vielfalt dieses Lebensraums wurde am 22. Februar 2012 der Meeresnaturpark Glorieuses eingerichtet, der neben den Îles Glorieuses auch die Banc du Geyser umfasst. Der Meeresnaturpark wurde am 8. Juni 2021 in das Nationale Naturschutzgebiet Glorieuses-Archipel (fr. Réserve naturelle nationale de l'archipel des Glorieuses) umgewandelt.


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis