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Vorkommen
Ihre größte Ausdehnung erreichen Mangrovenwälder im Bereich der Ästuare großer Flüsse in regenreichen und warmen Regionen. Mangroven sind an Gegenden der Erde gebunden, in denen ihre Vegetationsperiode nicht durch einen kältebedingten Laubabwurf unterbrochen wird.
Man unterscheidet West- und Ostmangroven. Westmangroven gedeihen an den Küsten Amerikas und Westafrikas, während Ostmangroven die Küsten Ostafrikas, Madagaskars, Indiens und Südostasiens besiedeln. Während die Westmangroven mit etwa acht Baumarten relativ artenarm sind, finden sich in den Ostmangroven über 50 Baumarten, unter anderem die Nipapalme.
Nutzen
Neben Korallenriffen und den tropischen Regenwäldern zählen Mangroven zu den produktivsten Ökosystemen der Erde. In den Kronen des Mangrovenwaldes leben Reptilien und Säugetiere. Viele Wasservögel nutzen das reiche Nahrungsangebot und nisten in den Baumkronen. Das dichte Wurzelwerk der Mangroven bietet einer großen Zahl von Organismen auf engem Raum eine hohe Zahl kleinster Habitate.
Die Wurzeln bieten vielen Fischen, Muscheln und Krabben einen sicheren Lebensraum und den Larven und Jungtieren vieler Arten beste Bedingungen. Auf den hölzernen Wurzeln der Bäume leben Schnecken, Algen, Austern, Seepocken und Schwämme. In tieferem Wasser leben Pistolenkrebse und Fische (zum Beispiel Sciaenidae).
Deshalb werden viele Mangrovenwälder in Sammelwirtschaft vom Menschen genutzt (beispielsweise Mangrovenkrabben, Muscheln); daneben steht die oben erwähnte Bedeutung der Mangroven für die Fisch- und Garnelenbestände.
Ein weiterer bedeutender Aspekt ist, dass Mangroven Schutz gegen Küstenerosion bieten: Die zerstörerische Wirkung von Sturmflutwellen und Tsunamis auf menschliche Siedlungen an der Küste kann durch davorliegende, intakte Mangrovenwälder reduziert werden. Abholzung oder andere Zerstörung der Mangrovenwälder gehört zu den wichtigsten Kofaktoren des Landverlusts weltweit, besonders gefährdet sind hier die kleineren Inseln der Tropen, auf denen insbesondere Erhalt der Mangroven und touristische Erschließung bei begrenztem Raum in Konkurrenz stehen: Touristisch sind freigelegte Strände wesentlich reizvoller als unzugängliche Feuchtgebiete. Die Strandschäden werden oft erst nach Jahrzehnten sichtbar.