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Salzwiesen

Salzwiesen, regional auch als Heller, Inge oder Groden bezeichnet, sind vom Meer periodisch oder unregelmäßig überflutete Bestände krautiger Pflanzen (Salzpflanzenvegetation). Sie bilden den natürlichen Übergang und die biologische Grenze zwischen Land und Meer auf gezeitengeprägten alluvialen Weichsubstratböden (Schwemmböden). Nach deutscher Kartieranleitung werden diese dem semiterrestrischen Bodentyp der Rohmarsch zugeordnet.

Salzwiesen oder Salzsümpfe finden sich weltweit, in der gemäßigten Klimazone an strömungsarmen Flachküsten im Bereich der mittleren Hochwasserlinien, unter tropischen Klimabedingungen bei entsprechenden geomorphologischen Voraussetzungen als Mangrovenwälder. Die artenreichen Lebensgemeinschaften aus Salzpflanzen (Halophyten) und den in Salzwiesen lebenden Tieren sind an die Überflutung und hohe Salzgehalte des Meereswassers und des Bodens in höchstem Maße angepasst.

Aber auch im Binnenland – an solchen Binnensalzstellen, an denen zutagetretendes salzhaltiges Grundwasser feuchte bis wechselfeuchte Standorte bildet – können sich Salzwiesen ausbilden


Salzwiesenstreifen im Jadebusen aus der Luft

Foto Salzwiesenstreifen im Jadebusen aus der Luft

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Salzwiese auf Juist

Foto Salzwiese auf Juist

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Salzwiesen an der Ostküste Englands bei Chichester

Foto Salzwiesen an der Ostküste Englands bei Chichester 

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Entstehungsbedingungen

Eine Grundvoraussetzung für die Entstehung von Salzwiesen ist die regelmäßige Zuführung von Feinmaterial. Ein ausreichender Tidenhub dient der Versorgung mit Sedimenten. Die Strömung und der Einfluss von Sturmfluten dürfen nicht zu stark sein, um das angelagerte Material nicht zu erodieren. Ein Meeresboden, der nur langsam in Richtung Küste ansteigt, sowie das Absenken der Küste oder das allmähliche Ansteigen des Meeresspiegels gehören ebenso zu den Voraussetzungen, da nur dann fortwährend neue Sedimente abgelagert werden. Auch das Hinterland muss flach sein, da sonst die Zuflüsse zu große Kräfte entwickeln und Sand und Geröll herangetragen würden.

Verbreitung

Jeder Kontinent (mit Ausnahme von Antarktika) verfügt über flache Gezeitenküsten, die Salzwiesen und eine Vegetation mit Halophyten aufweisen. Die jeweilige Kombination von geomorphologischen Faktoren, Klima, Tier- und Pflanzenwelt macht jede dieser Salzwiesengruppen zu einem einzigartigen Lebensraum. In Europa sind sie entlang der Nord- und Ostseeküsten sowie des Atlantiks zu finden. So unterscheiden sich die Salzwiesen des Nordseeraumes von denen des Nordatlantiks. Hier sind sie die einzigen natürlichen Wiesen außerhalb von Grassteppen und der Hochgebirge. Beispiele für Salzwiesen sind auch die arktische Salzwiese, die mediterranen Salzwiesen, die Salzwiesen im pazifischen Raum (Japan, Sibirien und China) und die Salzwiesen Australiens und Tasmaniens oder die an der Ost- und Westküste Nordamerikas. Unter tropischen Bedingungen bilden sich bei ähnlichen geomorphologischen Voraussetzungen Mangroven.


Verbreitung wichtiger Salzvegetation

File:Map Halophytes.png

Grün: Salzwiesen, Orange: Mangrovenwälder


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis