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Lothringen

Panorama vom Chatte Pendue auf Plaine und die Umgebung

Lothringen

Lorraine

Ehemalige französische Region (bis 2015)

 Flagge der früheren fRegion Lothringen Wappen der früheren Region Lothringen 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/69/Lorraine_in_France.svg/251px-Lorraine_in_France.svg.png
Basisdaten
Heute Teil vonGrand Est
VerwaltungssitzMetz
Bevölkerung

2.342.397 Einwohner (1. Januar 2014)

Bevölkerungsdichte99,5 Einwohner je km²
Fläche

23.547 km² (3,7 % der Gesamtfläche)

Départements4
Arrondissements19
Kantone157
Gemeinden2.338
Früherer ISO 3166-2-CodeFR-M

Lothringen (französisch Lorraine ist eine Landschaft im Nordosten Frankreichs. Sie stellt den mittleren Teil der Region Grand Est dar. Von 1960 bis Ende 2015 bildete Lothringen, das auf das historische Herzogtum Lothringen zurückgeht, eine eigene Region mit der Hauptstadt Metz, bestehend aus den Départements Meurthe-et-Moselle, Meuse, Moselle und Vosges. Das weiterhin so definierte Lothringen hat eine Fläche von 23.547 km² und 2.342.397 Einwohner (Stand 1. Januar 2014).

Geographie

Lothringen liegt im Nordosten Frankreichs an den Oberläufen von Maas (frz. Meuse), Mosel (Moselle), Saar (Sarre) und Saône. Es bildet den östlichen Ausläufer des Pariser Beckens. Die Ostgrenze wird von den Vogesen gebildet. Der höchste Punkt ist der Hohneck mit 1364 Metern Höhe.

Lothringen grenzt im Norden an die belgische Provinz Luxemburg, das Großherzogtum Luxemburg sowie die deutschen Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz. Mit diesen angrenzenden Gebieten bildet Lothringen eine europäische Großregion sowie rund um das Dreiländereck die Europaregion Saar-Lor-Lux. Im Osten grenzt Lothringen an das Elsass und im Süden an die Region Bourgogne-Franche-Comté. Westlich schließt sich die Champagne an.

Wirtschaft

Lothringen erbringt 3,4 % des französischen BIP (40,4 Mrd. Euro). Im Vergleich mit dem BIP der Europäischen Union ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Region 2006 einen Index von 89,0 (EU-27 = 100).

Schwerpunkt der Wirtschaft ist der Dienstleistungssektor, gefolgt von der Industrie. Die Montanindustrie hat ihre frühere Bedeutung verloren. Vor allem im Gebiet um Thionville und Hayange hat dieser Strukturwandel der letzten Jahrzehnte weg von Stahl und das Verschwinden der Lothringer Bergwerke zu einer hohen Arbeitslosigkeit geführt, die bisher nicht durch Ansiedlung neuer Branchen ausgeglichen werden konnte. Daher ist die Region, die einst ein industrielles Zentrum war, zu einer der wirtschaftlich schwächsten und ärmsten Frankreichs geworden.

Weinbaugebiete befinden sich jeweils an der Mosel in den Landschaften Côtes de Moselle bei Metz und Sierck-les-Bains sowie in der Côtes de Toul bei der gleichnamigen Stadt Toul, außerdem an der Seille und an der oberen Maas.

Sprachen

Die südlichen, zentralen und westlichen Teile Lothringens gehören von Alters her zum französischen, die nordöstlichen Teile Lothringens zum deutschen Sprachraum. Die französische Sprache, die der deutschlothringischen Bevölkerung im Nordosten Lothringens seinerzeit von Frankreich als Amts- und Schulsprache verordnet wurde, hat die deutsche Sprache (mittelfränkische Dialekte) mittlerweile weitestgehend verdrängt. In einigen (ländlichen) Gebieten werden allerdings noch – vorwiegend von der älteren Generation – die deutschen Mundarten (Lothringisch, Moselfränkisch und Rheinfränkisch) gesprochen.

Der Sprachunterricht an den Schulen Lothringens trägt der Historie und der geographischen Lage an der Sprachgrenze mittlerweile Rechnung. 30 Prozent der Schüler in Lothringen wählen heute Deutsch als erste Fremdsprache. 26 Prozent beginnen spätestens in der Grundschule mit dem Deutschunterricht. Damit hat Deutsch an den Schulen Lothringens eine deutlich stärkere Position gegenüber Englisch im Vergleich zum französischen Durchschnitt.

Eine Förderung der originären lothringischen deutschen Dialekte findet an den Schulen entgegen den Forderungen entsprechender Vereine und Regionalparteien nicht statt.

Die Mosel bei Pont-à-Mousson

Etymologie

Aus einer Dreiteilung des Fränkischen Reichs entstand 843 das Lotharii Regnum, das nach seinem König benannte „Reich des Lothar“ oder Lotharingien. Es lag in der Mitte zwischen dem Ost- und dem Westfränkischen Reich und erstreckte sich ursprünglich als langgestrecktes Territorium vom Mittelmeer bis zur Nordsee. 870 wurde das Gebiet wieder zwischen dem Ost- und Westfränkischen Reich aufgeteilt. Der Name Lotharingien blieb jedoch im Reichsverband erhalten, wobei zunächst zwischen dem von der Mosel durchflossenen Oberlothringen und dem nördlich daran anschließenden Niederlothringen unterschieden wurde. Während Niederlothringen im Mittelalter bald in mehrere Fürstentümer zerfiel, bestand im oberlothringischen Raum das Herzogtum Lothringen fort, das bis 1766 Teil des Heiligen Römischen Reiches war. Lothringen wurde dann zu einer Provinz des Königreichs Frankreich, das bereits im vorangegangenen Jahrhundert das Elsass annektiert hatte.

Die von 1960 bis 2015 bestehende Region Lothringen umfasste das Kerngebiet des historischen Oberlothringen.

Im innerdeutschen Sprachgebrauch bezeichnet der historische Begriff Lothringen teilweise nur den von 1871 bis 1918 zum Deutschen Reich gehörenden Bezirk Lothringen beziehungsweise das von 1940 bis 1945 existierende CdZ-Gebiet Lothringen, die beide das heutige Departement Moselle umfassten.


Quellen

Bildernachweis

Siehe auch

Weblinks