Nach jüngeren Erkenntnissen entstand die Puszta als Waldsteppe vor über 35.000 Jahren, verwandelte sich vor über 8000 Jahren allmählich in eine Grassteppe und breitete sich in den letzten 3000 Jahren durch menschliche Einwirkung als Kultursteppe bzw. Sekundärsteppe schrittweise aus, wobei die Zeit zwischen dem 14. und dem 18. Jahrhundert Bedeutung hat. In der folgenden Zeit, besonders im Laufe des 20. Jahrhunderts, wurde die Puszta für intensive Landwirtschaft kultiviert. Von der alten Steppenlandschaft der Puszta finden sich nur noch wenige großflächige Gebiete – zum Beispiel der Nationalpark Hortobágy.
Die Puszta ist eine Kulturlandschaft, welche eine Exklave der eurasischen Steppe darstellt und deren westlichster Ausläufer ist. Die bedeutendsten ursprünglichen Gebiete, die traditionell von extensiver Landwirtschaft geprägt sind, finden sich im Nationalpark Hortobágy, in der südungarischen Bugac-Puszta sowie am Neusiedler See, einem der größten Steppenseen Europas.
Etymologie
Der Begriff „Puszta“ leitet sich vom altslawischen Wort „pust“ ab, was so viel wie „öde“, „wüst“, „leer“ bedeutet. In diesem Sinne kann die Ableitung „Puszta“ mit „Einöde“, „Wüste“, „unfruchtbares“, „brachliegendes“, „verlassenes“ oder „unbebautes Land“ übersetzt werden. Im 16. Jahrhundert fand eine Projektion des Begriffs „Puszta“ im Sinne von „brachliegen“ und „unbebaut“ auch auf unverheiratete Mädchen statt. Da sich das Wort im Ungarischen weiter verselbständigte, steht der Begriff auch für landwirtschaftlich extensiv und intensiv genutzte Gebiete wie Heiden, Weideländer, Grassteppen. Letztendlich können auch große Landgüter und Meierhöfe damit bezeichnet sein.
Puszta-Szenerie im Hortobágy Nationalpark