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Mekong

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Der Mekong ist ein Strom in Südostasien, der sechs Länder durchquert. Seine Länge wird mit 4350 km bis 4909 km angegeben. Damit ist er einer der zwölf der längsten Flüsse der Erde.

Das gesamte Einzugsgebiet des Mekong umfasst etwa 800.000 km², damit ist er als „Lebensader“ des kontinentalen Südostasien zu charakterisieren.

Verlauf

Die Quelle des Mekong ist bislang nicht exakt festgelegt, da er aus mehreren Zusammenflüssen in teils schwer erreichbaren Gebieten des Hochlands von Tibet entsteht.

Oberlauf

Im Anschluss an das tibetische Hochland durchfließt der Mekong die chinesische Provinz Yunnan. Etwa die Hälfte seiner Gesamtlänge liegt auf chinesischem Staatsgebiet. In einer Meereshöhe von etwa 500 m verlässt er China und bildet für rund 200 km den Grenzfluss zwischen Myanmar und Laos. Am Ende dieser Strecke mündet der Mae Nam Ruak in den Mekong, wodurch das Dreiländereck (Goldenes Dreieck) zwischen Laos, Myanmar und Thailand gebildet wird. Diese Stelle markiert auch den Übergang vom oberen zum unteren Mekong.

Unterlauf

Daran anschließend bildet der Fluss die Grenze zwischen Laos und Thailand, durchfließt in einer Schleife durch teils tiefe Schluchten und Stromschnellen das nordwestliche Laos bis Luang Prabang. Auf diesem Flussabschnitt herrscht viel Schiffsverkehr, auch ist der Tourismus sehr im Kommen. Ab Luang Prabang lässt der Verkehr stark nach, die öffentliche Schifffahrt wurde nach Fertigstellung der Nationalstraße vor 14 Jahren wegen der zahlreichen Stromschnellen eingestellt. Bei Xanabouri ist seit 2013 der erste, sehr umstrittene laotische Staudamm des Mekong im Bau, dessen Energiegewinnung dem Staat wichtige Devisen einbringen soll. Weiter südlich bildet der Mekong wieder für mehrere hundert Kilometer die Grenze zu Thailand, führt an der laotischen Hauptstadt Vientiane vorbei, bis er weit im Süden des Landes erneut im Landesinneren durch die Region Si Phan Don („Viertausend Inseln“) und die Stadt Pakse (franz. Pakxé) fließt. Hier beträgt die mittlere Abflussmenge 9000 m³/s, im April circa 1500 m³/s und im August circa 25.000 m³/s. Im Bereich Si Phan Don befinden sich mehrere Wasserfälle, die bis zu 15 Meter Höhenunterschied ausgleichen.

Südöstlich der Stadt Muang Khong verlässt der Mekong Laos und durchfließt anschließend Kambodscha. Die Sambor-Wasserfälle nahe der kambodschanischen Stadt Kratie sind das letzte Hindernis, das bis zur Mündung des Flusses die Schiffbarkeit unterbricht. Die Umgebung bekommt eine flachere Charakteristik, was die dort großflächig betriebene intensive Landwirtschaft begünstigt; insbesondere Reis, aber auch Mais, Zuckerrohr, Tabak und Obst werden am gesamten Unterlauf des Stromes kultiviert.

Da der Strom gewaltige und auch stark variierende Wassermassen führt, liegt in manchen vom Mekong durchflossenen Landschaften in der Zeit des Monsuns, also in den Sommermonaten – am Unterlauf mit mehreren Wochen Verzögerung –, der Wasserstand um 10 bis 15 Meter über dem Niedrigwasserstand des Winters.

Knapp nördlich der Hauptstadt von Kambodscha, Phnom Penh, mündet der Tonle-Sap-Fluss in den Mekong. Hier gibt es eine seltene und in dieser Dimension einmalige geografische Besonderheit: Der Tonle-Sap-Fluss, der aus dem Tonle-Sap-See gespeist wird, wechselt die Fließrichtung, wenn der Mekong Hochwasser führt und seine Wassermassen in den Nebenfluss drängen, und füllt dann alljährlich für mehrere Monate den See, dessen Abfluss er normalerweise ist. Erst wenn der Monsun und die Hochwasserpegel zurückgehen, kehrt auch der Fluss seine Richtung wieder um und das Wasser des Sees fließt zum Mekong hin meerwärts ab. Dieser Strömungswechsel wird beim traditionellen Wasserfest Bon Om Touk gefeiert. Am 22. November 2010 kam es dabei durch das Gedränge auf einer Brücke zu einer Massenpanik mit mindestens 375 Toten.

Direkt nach Phnom Penh teilt sich der Flusslauf in zwei Teile, den Bassac und den parallel verlaufenden eigentlichen Mekong, auf.

Mekong-Delta

Von Kambodscha fließt der Mekong, nun schon in einer in Kilometern zu bemessenden Breite, über die Grenze in den Süden Vietnams. Südlich von Saigon verbreitern sich die Zwillingsflüsse, nun auch Tiền Giang oder sông Tiền („Oberer Mekong“) und Hậu Giang oder sông Hậu („Unterer Mekong“) genannt, zum über 70.000 km² ausgedehnten Mekong-Delta und strömen in das Südchinesische Meer.

Die von der Bevölkerung Vietnams differenzierter unterschiedenen neun Hauptarme des ausgedehnten Mündungsgebietes führten auch zum vietnamesischen Beinamen Song Cửu Long, „Neun-Drachen-Fluss“.

Das Deltagebiet ist als Schwemmland naturgemäß sehr flach. Aufgrund der von dem Strom abgelagerten Schwebstoffe, die das Wasser gelbbraun färben, ist es sehr fruchtbar und bildet die südliche "Reiskammer" des Landes Vietnam. Das Delta ist relativ dicht bevölkert und wird von einem unübersehbaren Netz von Kanälen durchzogen, die zum Teil mehrere Meter über dem Niveau der Felder liegen. Im Mekongdelta gibt es wenige feste Straßen: die Nationalstraße 1 als Hauptverkehrsweg hat ihren südlichsten Punkt in der Stadt Cà Mau.

Der größere Teil des Verkehrs und des Warenumschlags erfolgt auf dem Wasser; bekannt sind die sogenannten „schwimmenden Märkte“, wo der Handel ausschließlich auf den Schiffen stattfindet.

Der südlichste Teil des Mekongdeltas, der sich noch etwa 70 km zwischen Ca Mau und der Küste des Südchinesischen Meers und des Golfs von Thailand erstreckt, ist zum Großteil von Sümpfen durchzogen und nur noch auf dem Wasser befahrbar.

2001 wurde die erste Brücke über den Mekong in Vietnam gebaut, ein technisch schwieriges Unterfangen, da das ganze Mekongdelta keinen festen Untergrund besitzt.


Karte

Karte vom Verlauf des Mekong

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Die Thai-Lao-Freundschaftsbrücke über den Mekong mit Blick auf Laos

Thai-Lao-Freundschaftsbrücke über den Mekong mit Blick auf Laos

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Satellitenfoto vom Mekongdelta

Satellitenfoto vom Mekongdelta

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Flussname

Die verschiedenen Völker entlang des Flusslaufs haben unterschiedliche Namen für den Mekong:
  • Tibetisch: Dza Chu (tib. རྫ་ཆུ་), transkribiert ins Chinesisch Zaqu (chin. 扎曲 Pinyin Zāqū)
  • Chinesisch: Lancang Jiang (chin. 瀾滄江 / 澜沧江 Pinyin Láncāng Jiāng, „Turbulenter Fluss“) bzw. Meigong He (chin. 湄公河 Pinyin Méigōng Hé)
  • Birmanisch: Mekaung Myit (birm. မဲခောင္‌မ္ရစ္, Mè‘kaung Myit)
  • Laotisch: Mae Nam Khong (laot. ແມ່ນ້ຳຂອງ [mɛː nâːm kʰɔ̌ːŋ], auch ນ້ຳຂອງ [nâːm kʰɔ̌ːŋ]; Mae Nam Khong)
  • Thailändisch: Mae Nam Khong (thai. แม่น้ำโขง [mɛ̂ː náːm kʰǒːŋ], auch แม่โขง [mɛ̂ː kʰǒːŋ]; RTGS Mae Nam Khong)
  • Khmer: Mekongk (មេគង្គ Mekongk), auch Tonle Mekongk (khmer ទន្លេមេគង្គ Tonle Mekongk), Tonle Thom (ទន្លេធំ Tonle Thom, „Großer Fluss“)
  • Vietnamesisch: Song Me Kong (viet. Sông Mê Kông), auch: Song Lon (viet. Sông Lớn, „Großer Fluss“), bzw. Song Cuu Long (viet. Sông Cửu Long, „Neun-Drachen-Fluss“)

Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis