Klima
Das Klima ist unbeständig am Zusammenfluss von Golfstrom und Labradorstrom mit in Buchten sich verfangenden Eisbergen im Sommer (Titanic-Untergang 1912 vor Neufundland). Hurrikane verlassen den amerikanischen Kontinent oft über der Provinz, um als extratropische Orkane in Europa anzukommen.
Das Klima auf dem Festland ist geprägt vom kalten Labradorstrom, wogegen vor allem der Südosten der Insel Neufundland von Ausläufern des Golfstroms profitiert und ein wesentlich wärmeres Klima aufweist.
Bevölkerung
Die Gesamtbevölkerung beträgt 514.536 (Stand: 2011) Einwohner, wovon 59 % (305.566) in Städten und 41 % (208.970) in ländlichen Gebieten leben. Englisch wird von circa 98 % der Einwohner gesprochen, rund 0,4 % sprechen Französisch. Daneben gibt es einen kleinen Bevölkerungsteil, der Algonkin-Sprachen beherrscht.
Geschichte
Neufundland wurde von dem Wikinger Leif Eriksson als erstem Europäer entdeckt und beim heutigen L’Anse aux Meadows (heute UNESCO-Welterbestätte) bestand auch für einen kurzen Zeitraum eine Wikingersiedlung.
L’Anse aux MeadowsAls erster frühneuzeitlicher europäischer Entdecker Neufundlands und Labradors gilt Giovanni Caboto (John Cabot), der im Auftrag des englischen Königs Heinrichs VII. auf Entdeckerfahrt ging und am 24. Juni 1497 an der Ostküste Neufundlands an Land ging.
Schon kurze Zeit später, in den Jahren 1499 und 1500, folgten die portugiesischen Seefahrer João Fernandes Lavrador und Pêro de Barcelos, die die Küste erkundeten und kartierten. Ersterer wurde zum Namensgeber Labradors. Portugal erhob mit Berufung auf den Vertrag von Tordesillas 1494 Anspruch auf Labrador, da man dieses östlich der Teilungslinie und damit im portugiesischen Interessenraum vermutete.
Weitere Seefahrer anderer Länder folgten. Ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und in den folgenden Jahrhunderten konzentrierten sich viele Entdeckerfahrten auf die Entdeckung einer „Nordwestpassage“ nach Asien.
Von besonderem Interesse wurden die Gewässer um Neufundland wegen ihrer reichen Fisch- und Walbestände. Anfänglich dominierten hier baskische, spanische, portugiesische und französische Fischer. Ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts begannen englische Fischereischiffe eine zunehmend größere Rolle zu spielen, und die spanische und baskische Fischerei wurde insbesondere durch englische Freibeuter dezimiert und zunehmend verdrängt.
1583 wurde Neufundland formal zu englischem Besitz erklärt. Erste dauerhafte englische Siedlungen gab es in den folgenden Jahrzehnten, darunter die heutige Hauptstadt St. John’s. Ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die englisch-spanische von der englisch-französischen Rivalität abgelöst. Der englische Besitz in Neufundland wurde von der nahen französischen Kolonie Kanada bedroht und war mehrfach Ort von Kriegshandlungen. Diese Bedrohung fand erst ihr Ende, als Frankreich im Siebenjährigen Krieg 1756–1763 alle seine Besitzungen in Kanada an Großbritannien verlor.