Geschichte
Die Insel ist als „Friedhof des Atlantiks“ berüchtigt, weil seit 1583 über 350 Schiffbrüche an ihrer Küste über 10.000 Seeleute das Leben kosteten. Ursache hierfür ist, dass die Insel sehr weit vor der Küste und in der Nähe von Schifffahrtsrouten liegt und zu einem Drittel des Jahres Nebel in diesem Gebiet die Sicht nimmt. Der stark abfallende Meeresboden kann außerdem zusammen mit starken Winden die See besonders stark aufwühlen. Viele dieser Schiffswracks liegen noch heute an der Küste der Insel. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert kennen europäische Seefahrer diese Insel als Santa Cruz und I. da Crus.
Die Naturschutzorganisation Sable Island Preservation Trust kümmert sich um Schutz und Erhaltung der Natur dieser Insel. Im August 2012 wurde der Sable-Island-Nationalpark eingeweiht. Dieser wird durch Parks Canada verwaltet.
Flora und Fauna
Bekannt ist die Insel aber auch bei Nicht-Seefahrern. Pferdeliebhaber kennen die Sable Island Ponys, halbwilde Pferde mit einer Population von 250 bis 300 freilebenden Pferden, die Nachkommen von 1738 auf der Insel eingeführten Ponys sind, die anschließend verwildert sind.
Über 300 Vogelarten wurden auf der Insel beobachtet, von denen 15 regelmäßig auf Sable Island brüten. Außerdem gibt es fünf Robbenarten, von denen zwei ihre Jungen auf der Insel großziehen. Eher selten konnten Fledermäuse beobachtet werden.
Klima
An 125 Tagen pro Jahr liegt die Insel im Nebel; diese häufigen Nebeltage stellen auch den wesentlichen Grund für die vielen Schiffsunglücke dar. Der Golfstrom sorgt für ein vergleichsweise mildes Klima, am wärmsten ist es im August mit durchschnittlich 17 °C und am kältesten im Februar mit durchschnittlich −1 °C. Der Niederschlag schwankt zwischen 90 und 150 mm monatlich.
Bevölkerung
Seit 1801 ist die Insel durchgängig bewohnt. 1996 gab es nur noch drei ständige Bewohner auf der Insel: Den Aufsichtsbeamten Gerry Forbes sowie einen Techniker der Wetterstation und einen Handwerker, die bis sechs Monate am Stück auf der Insel verbrachten. 2008 zählte die Insel fünf ständige Bewohner.
Wirtschaft
Sable Island liegt in einem der reichsten Fischfanggründe der Welt, was für kanadische Fischfangrechte relevant ist. Nördlich der Insel liegen sechs Gasfelder (Venture, South Venture, Thebaud, North Triumph, Glenelg und Alma) mit rund 85 Milliarden Kubikmetern förderbarem Erdgas. Das Sable Offshore Energy Project begann 1999 mit der Offshore-Erschließung, der Betrieb von bis zu 28 Bohrplattformen ist bis 2025 geplant. Die Wassertiefe an den Plattformen beträgt 20 bis 80 Meter.
Siehe auch
Weblinks
Quellen
Bildernachweis