Bevölkerung
Seit den 1980er Jahren erlebte North Dakota durch Abwanderung einen konstanten Bevölkerungsrückgang. Gerade jüngere Menschen mit Hochschulabschluss verließen den Staat. Zu den Aspekten des Problems zählt der Mangel an Stellen für Hochschulabsolventen.
Der Trend änderte sich jedoch mit dem Energieboom durch die Erschließung vorher unzugänglicher Vorkommen von Erdöl und Erdgas durch Fracking. Seit der Jahrtausendwende und verstärkt nach 2010 fand ein wirtschaftlicher Aufschwung des Staates statt, der eine große Zahl Arbeitnehmer in die Fördergebiete zog.
Das United States Census Bureau schätzt, dass die Bevölkerung von North Dakota am 1. Juli 2018 bei 760.077 lag, ein Zuwachs von 13,01% seit der US-Volkszählung 2010.
Damit ist North Dakota der US-Bundesstaat mit dem höchsten Bevölkerungswachstum seit 2011. North Dakoto ist aber trotzdem der viertbevölkerungsärmste Staat des Landes, nur Alaska, Vermont und Wyoming haben weniger Einwohner.
Abstammung
Menschen mit deutschen Vorfahren sind überall im Staat verbreitet, besonders aber im Süden und in der Mitte. Skandinavier sind ebenfalls überall präsent. In einigen Countys gibt es große indianische Gemeinden (hauptsächlich in Reservaten). North Dakota weist den prozentual höchsten Anteil einer russlanddeutschen Bevölkerung aller US-Staaten auf. Ca. 20 % aller Einwohner dieses Staates können ihre Wurzeln hierauf zurückführen. Der Süden (Bsp. McIntosh County, LaMoure County, sowie Emmons County) wurde fast ausschließlich von diesen besiedelt. Bis 1910 waren auch über 60.000 Russlanddeutsche nach North Dakotaübergesiedelt.
Sprachen
Im Jahr 2010 sprachen 94,86% (584.496) der über 5 Jahre alten Einwohner North Dakotas Englisch als Hauptsprache. 5,14% (31.684) sprachen eine andere Sprache als Englisch. 1,39% (8.593) sprachen Deutsch, 1,37% (8.432) Spanisch und 0,30% (1.847) Norwegisch. Weitere gesprochene Sprachen waren Serbokroatisch (0,19%), Chinesisch und Japanisch (beide 0,15%) sowie Muttersprachen der amerikanischen Ureinwohner und Französisch (beide 0,13%).
Im Jahr 2000 sprachen 2,5% der Bevölkerung zusätzlich zu Englisch Deutsch, was die Zuwanderung aus dem frühen 20. Jahrhundert widerspiegelt.
Religionen
Die Mehrheit der Bevölkerung besteht aus Christen. North Dakota hat unter allen Bundesstaaten den geringsten Anteil von Konfessionslosen (u. a. Atheisten) und gleichzeitig die größte Kirchendichte pro Einwohner. Auch hat North Dakota nicht überraschend den höchsten Prozentsatz von tatsächlichen Kirchgängern.
Religionsaufschlüsselung im Jahr 2000:
- Christen: 86 %
- Protestanten: 52 %
- Lutheraner: 35 %
- Methodisten: 7 %
- Baptisten: 6 %
- Pfingstbewegung: 3 %
- Zeugen Jehovas: 1 %
- Katholiken: 30 %
- Mormonen: 1 %
- Andere Christen: 2 %
- Buddhisten: 1 %
- Andere: 1 %
- Konfessionslos: 3 %
- Ohne Antwort: 6 %
Wirtschaft
Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahre 2016 bei 68.723 USD (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: 57.118 USD; nationaler Rangplatz: 5).
Obwohl weniger als 10 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft beschäftigt sind, spielt diese weiter eine bedeutende Rolle. Wichtige Erzeugnisse sind Getreide, Kartoffeln und Flachs. North Dakota ist der größte Produzent von Gerste, Sonnenblumenkernen, Weizen und Hartweizen in den Vereinigten Staaten. Die Rinderhaltung und Truthahn-Zucht ist von Bedeutung.
Die Arbeitslosenrate betrug im November 2017 2,6 % (US-Durchschnitt: 4,1 %). North Dakota hatte damit die zweitniedrigste Arbeitslosenrate unter allen Bundesstaaten des Landes.
Rohstoffe
Die Erdöl- und Erdgasförderung gewinnt an Bedeutung, seit 1951 Ölvorkommen bei Tioga entdeckt wurden, während der Abbau von Braunkohle abnimmt. Der technische Fortschritt und der gestiegene Ölpreis haben zu einem „Ölboom“ in der Region geführt, welche über große Vorkommen an Tight Oil („Fracking-Öl“) verfügt. Diese werden nun zunehmend ausgebeutet. Im März 2012 wurden in North Dakota 17,9 Millionen Barrel Rohöl gefördert, damit überholte North Dakota erstmals Alaska (17,5 Mio. Barrels) und war hinter Texas der zweitgrößte Ölproduzent in den USA. Im Oktober 2012 wurden bereits 23,2 Millionen Barrel gefördert, mehr als 11 % der gesamten US-Förderung von 206,7 Millionen Barrel im Oktober 2012.
North Dakota verfügt über ein großes Potenzial zur Erzeugung von Windstrom in den Great Plains, welches seit 2008 zunehmend genutzt wird. Vor 2008 wurde kaum nennenswert Windstrom erzeugt, bis 2010 stieg die Windstromerzeugung jedoch auf 5.236 Mio. kWh stark an, was knapp über 4 Prozent der gesamten US-Windenergieerzeugung entspricht.
Siehe auch
Weblinks
Quellen
Bildernachweis