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North Dakota

Bison at Theodore Roosevelt National Park, North Dakota,

North Dakota (engl. Aussprache Zum Anhören bitte klicken!, deutsch: Nord-Dakota) ist ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten, der im Norden der USA, an der kanadischen Grenze, liegt. Die Hauptstadt ist Bismarck.

North Dakota wurde nach der Teilung des Dakota-Territoriums 1889 als 39. Staat in die Union aufgenommen. North Dakota hat die Beinamen Peace Garden State (Friedensgarten-Staat), benannt nach dem Internationalen Friedensgarten an der Grenze zu Kanada, sowie Sioux-Staat. Der Name Dakota leitet sich von der indianischen Ethnie der Dakota ab, die vor der Unterwerfung durch die Amerikaner in diesem Gebiet lebte und auch heute hier lebt.

Basisdaten der U.S. Bundesstaaten

State of North Dakota

Peace Garden State

Flaggenlink Wappenlink

[ Flaggeninfo ]      [ Wappeninfo ]

Fläche183,112 km²
Einwohner757,952
Einwohner pro km²4.1
HauptstadtBismarck
Postal CodeND
ISO-3166-2 CodeUS-ND
FIPS Code38
 

 

Lagekarte North Dakota
Lagekarte
 
Landkarte North Dakota 
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Geographie

North Dakota ist 183.112 km² groß und grenzt im Norden an die kanadischen Provinzen Saskatchewan und Manitoba, im Westen an Montana, im Süden an South Dakota und im Osten an Minnesota.

Im Westen befinden sich die hügeligen Great Plains und die Badlands. In dieser Gegend liegen der White Butte (1069 m), die höchste Erhebung des Staates, und der Theodore-Roosevelt-Nationalpark. Der Missouri River fließt durch den Westen von North Dakota . Im Westen liegen auch einige Naturressourcen wie Erdöl und Braunkohle.

In Zentraldakota liegen die Drift Prairie und das Missouri-Plateau. Seen, Flusstäler und sanft geschwungene Hügel prägen die Region. In der Drift Prairie befinden sich nahe der kanadischen Grenze die Turtle Mountains. Das geographische Zentrum Nordamerikas ist in der Nähe der Stadt Rugby.

Im Osten befindet sich das flache Red River Valley, das der geschwungene Red River of the North bildet. Wie die anderen Flüsse in diesem Teil des Staates fließt auch der Red River in Richtung Norden. Der Fluss speiste am Ende der letzten Eiszeit neben anderen den Agassizsee. Heute ist das Land um den Fluss sehr fruchtbar, was zu der Ansiedlung vieler Farmen und kleiner Städte geführt hat. Im Osten befindet sich auch der Devil's Lake, der größte Natursee des Staates.

Klima

Das Klima in North Dakota ist ein typisches Beispiel für ein Kontinentalklima; der Staat befindet sich weit entfernt von großen Wasserflächen, die das Klima mäßigen könnten. Deshalb reicht die Spanne von drückend heißen und trockenen Sommern bis hin zu bitterkalten Wintern. Warme Luftmassen aus dem Golf von Mexiko und kalte Luftmassen aus den Polargebieten sorgen oftmals für starke Winde.

Im Sommer führt das Zusammentreffen von arktischen und tropischen Systemen an jährlich 20 bis 40 Tagen zu teils heftigen Gewittern. Tornados sind nicht selten und treten meistens im südöstlichen Viertel des Staates auf. Im Winter tendiert das Wetter zu stabileren Verhältnissen: Kalt und trocken, mit gelegentlichem Schneefall. Trotzdem kann der konstante Wind zu jeder Zeit im Winter Schneestürme hervorrufen. Schwere Schneestürme treten im späten Winter und zeitigen Frühjahr auf.

Im Frühjahr ist Hochwasser im sehr flachen Red River Valley weit verbreitet.

Geschichte

Seit mindestens einigen Jahrtausenden besiedeln Indianer North Dakota. Der erste Europäer, der das Gebiet erreichte, war der französische Kanadier La Vérendrye, der um 1738 eine Expedition zu den Dörfern der Mandan-Indianer anführte. Der Handel zwischen den Stämmen war so arrangiert, dass die Stämme North Dakotas nur selten direkt mit den Europäern Handel trieben. Trotzdem unterhielten die Stämme einen ausreichenden Kontakt mit den Europäern, um sich der französischen und spanischen Ansprüche auf ihr Gebiet bewusst zu sein.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, als rasch Eisenbahnen gebaut wurden und das Land in großem Umfang verkauft wurde, war das Dakota-Territorium nur spärlich besiedelt. Den Weg zum Bundesstaat machte für North und South Dakota (und für Montana und Washington) ein Gesetz vom 22. Februar 1889 frei.

Die Streitigkeit zwischen den beiden neuen Staaten, wer von ihnen zuerst aufgenommen werden sollte, stellte zunächst ein Problem dar. Da jedoch „North Dakota“ im Alphabet vor „South Dakota“ steht, wurde North Dakota zuerst im Gesetzesblatt aufgenommen und dadurch vor South Dakota der 39. Bundesstaat.

Die Territorialregierungen wie auch die ersten Staatsregierungen galten als sehr korrupt. Im frühen 20. Jahrhundert führte der starke Einfluss der Nonpartisan League zu sozialen Reformen. Die Weltwirtschaftskrise traf North Dakota sehr hart und wurde durch die Farmkrise der 1920er Jahre verstärkt.

Als die Ölpreise emporschnellten und die Förderung profitabel wurde, begann in den 1980er Jahren im Williston-Becken ein Ölboom. Dadurch wuchs die Bevölkerung auf ihren höchsten Stand von fast 700.000 Einwohnern.

Bevölkerung

Seit den 1980er Jahren erlebte North Dakota durch Abwanderung einen konstanten Bevölkerungsrückgang. Gerade jüngere Menschen mit Hochschulabschluss verließen den Staat. Zu den Aspekten des Problems zählt der Mangel an Stellen für Hochschulabsolventen.

Der Trend änderte sich jedoch mit dem Energieboom durch die Erschließung vorher unzugänglicher Vorkommen von Erdöl und Erdgas durch Fracking. Seit der Jahrtausendwende und verstärkt nach 2010 fand ein wirtschaftlicher Aufschwung des Staates statt, der eine große Zahl Arbeitnehmer in die Fördergebiete zog.

Das United States Census Bureau schätzt, dass die Bevölkerung von North Dakota am 1. Juli 2018 bei 760.077 lag, ein Zuwachs von 13,01% seit der US-Volkszählung 2010.

Damit ist North Dakota der US-Bundesstaat mit dem höchsten Bevölkerungswachstum seit 2011. North Dakoto ist aber trotzdem der viertbevölkerungsärmste Staat des Landes, nur Alaska, Vermont und Wyoming haben weniger Einwohner. 

Abstammung

Menschen mit deutschen Vorfahren sind überall im Staat verbreitet, besonders aber im Süden und in der Mitte. Skandinavier sind ebenfalls überall präsent. In einigen Countys gibt es große indianische Gemeinden (hauptsächlich in Reservaten). North Dakota weist den prozentual höchsten Anteil einer russlanddeutschen Bevölkerung aller US-Staaten auf. Ca. 20 % aller Einwohner dieses Staates können ihre Wurzeln hierauf zurückführen. Der Süden (Bsp. McIntosh County, LaMoure County, sowie Emmons County) wurde fast ausschließlich von diesen besiedelt. Bis 1910 waren auch über 60.000 Russlanddeutsche nach North Dakotaübergesiedelt.

Sprachen

Im Jahr 2010 sprachen 94,86% (584.496) der über 5 Jahre alten Einwohner North Dakotas Englisch als Hauptsprache. 5,14% (31.684) sprachen eine andere Sprache als Englisch. 1,39% (8.593) sprachen Deutsch, 1,37% (8.432) Spanisch und 0,30% (1.847) Norwegisch. Weitere gesprochene Sprachen waren Serbokroatisch (0,19%), Chinesisch und Japanisch (beide 0,15%) sowie Muttersprachen der amerikanischen Ureinwohner und Französisch (beide 0,13%).

Im Jahr 2000 sprachen 2,5% der Bevölkerung zusätzlich zu Englisch Deutsch, was die Zuwanderung aus dem frühen 20. Jahrhundert widerspiegelt.

Religionen

Die Mehrheit der Bevölkerung besteht aus Christen. North Dakota hat unter allen Bundesstaaten den geringsten Anteil von Konfessionslosen (u. a. Atheisten) und gleichzeitig die größte Kirchendichte pro Einwohner. Auch hat North Dakota nicht überraschend den höchsten Prozentsatz von tatsächlichen Kirchgängern.

Religionsaufschlüsselung im Jahr 2000:

  • Christen: 86 %
    • Protestanten: 52 %
      • Lutheraner: 35 %
      • Methodisten: 7 %
      • Baptisten: 6 %
      • Pfingstbewegung: 3 %
      • Zeugen Jehovas: 1 %
    • Katholiken: 30 %
    • Mormonen: 1 %
    • Andere Christen: 2 %
  • Buddhisten: 1 %
  • Andere: 1 %
  • Konfessionslos: 3 %
  • Ohne Antwort: 6 %

Wirtschaft

Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP) lag im Jahre 2016 bei 68.723 USD (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: 57.118 USD; nationaler Rangplatz: 5).

Obwohl weniger als 10 % der Bevölkerung in der Landwirtschaft beschäftigt sind, spielt diese weiter eine bedeutende Rolle. Wichtige Erzeugnisse sind Getreide, Kartoffeln und Flachs. North Dakota ist der größte Produzent von Gerste, Sonnenblumenkernen, Weizen und Hartweizen in den Vereinigten Staaten. Die Rinderhaltung und Truthahn-Zucht ist von Bedeutung.

Die Arbeitslosenrate betrug im November 2017 2,6 % (US-Durchschnitt: 4,1 %). North Dakota hatte damit die zweitniedrigste Arbeitslosenrate unter allen Bundesstaaten des Landes.

Rohstoffe

Die Erdöl- und Erdgasförderung gewinnt an Bedeutung, seit 1951 Ölvorkommen bei Tioga entdeckt wurden, während der Abbau von Braunkohle abnimmt. Der technische Fortschritt und der gestiegene Ölpreis haben zu einem „Ölboom“ in der Region geführt, welche über große Vorkommen an Tight Oil („Fracking-Öl“) verfügt. Diese werden nun zunehmend ausgebeutet. Im März 2012 wurden in North Dakota 17,9 Millionen Barrel Rohöl gefördert, damit überholte North Dakota erstmals Alaska (17,5 Mio. Barrels) und war hinter Texas der zweitgrößte Ölproduzent in den USA. Im Oktober 2012 wurden bereits 23,2 Millionen Barrel gefördert, mehr als 11 % der gesamten US-Förderung von 206,7 Millionen Barrel im Oktober 2012.

North Dakota verfügt über ein großes Potenzial zur Erzeugung von Windstrom in den Great Plains, welches seit 2008 zunehmend genutzt wird. Vor 2008 wurde kaum nennenswert Windstrom erzeugt, bis 2010 stieg die Windstromerzeugung jedoch auf 5.236 Mio. kWh stark an, was knapp über 4 Prozent der gesamten US-Windenergieerzeugung entspricht. 


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis