Durch den S-förmigen Rücken, der ziemlich genau entlang der Ozean-Mittellinie verläuft und sich von Gakkelrücken im Arktischen Ozean bis zur Bouvetinsel am Rand des Atlantisch-Indischen Südpolarbeckens vor der Antarktis erstreckt, wird der Atlantik in eine West- und eine Osthälfte geteilt. Am Äquator wird er durch den bis 7.730 Meter tiefen Romanchegraben in den Nord- und den Südatlantischen Rücken geteilt (auch als Nord- und Südatlantische Schwelle bezeichnet). Etwa ab der Bouvetinsel geht der Mittelatlantische Rücken in Richtung Osten über den Atlantisch-Indischen Rücken, der als Südausläufer des Südatlantischen Rückens gilt, in das System des Indischen Ozeans über.
Der Kamm des Mittelatlantischen Rückens liegt im Durchschnitt etwa 1.500 bis 3.000 Meter unter der Wasseroberfläche. Charakteristisch für ihn ist sein tiefer Zentralgraben, der sich von Nord nach Süd in Längsrichtung durch den gesamten Rücken zieht. Dieser Grabenbruch besitzt ein Breite von 25 bis 50 Kilometern. Quer verlaufende Verwerfungen (Transformstörungen) und parallele Schwellen und Rücken bilden im Bereich dieses mittelozeanischen Rückens ein grobes Raster auf dem Meeresboden. Der Rücken wird auf seinem Verlauf durch den Atlantik von zahlreichen westlich und östlich angrenzenden Tiefseebecken begleitet.
Der Mittelatlantische Rücken ist durch die Ausbreitung des Meeresbodens (Ozeanbodenspreizung) entstanden und nach wie vor vulkanisch und tektonisch äußerst aktiv. Hier entfernen sich durch die Plattentektonik etwa im Norden die nordamerikanische und die eurasische Platte voneinander, die Spreizungsrate beträgt durchschnittlich etwa 2,5 cm pro Jahr. Die vulkanische Aktivität lässt mit zunehmender Entfernung vom Grabenbruch nach. Je weiter man sich vom Rücken in Richtung der Küsten entfernt, desto älter sind die Meeresböden.