Wirtschaft
Die Bewohner der Australinseln leben überwiegend von der Subsistenzwirtschaft. Die sehr fruchtbaren Böden und das feucht-warme Klima ermöglichen den Anbau von Gemüse, Knollen (Taro und Yams) sowie tropischen und subtropischen Früchten. Die Produkte werden überwiegend selbst verbraucht, die geringen Überschüsse nach Tahiti exportiert. Daneben wird Fischerei und Viehzucht (Hühner und Schweine) für den Eigenbedarf betrieben. Für den Export werden etwas Kopra, Kaffee in geringer Menge (Raivavae und Rurutu) sowie Vanille (Rurutu) angebaut.
Der Tourismus hat die Inseln bisher kaum berührt, die touristische Infrastruktur ist noch unterentwickelt. Die Inseln sind mit dem regelmäßig von Tahiti verkehrenden Versorgungsschiff und mit dem Kleinflugzeug vom Flughafen Tahiti-Faa'a erreichbar. Flugplätze gibt es auf Rurutu, Tubuai, Raivavae und Rimatara.
Geschichte
Vorgeschichte
Die Vorgeschichte der Australinseln liegt weitgehend im Dunkeln. Wegen der Randlage im Polynesischen Dreieck ist jedoch zu vermuten, dass die Australinseln relativ spät besiedelt wurden, wahrscheinlich von den Gesellschaftsinseln, möglicherweise auch von Mangareva oder den Cookinseln. Nach anfänglicher Besiedlung küstennaher Höhlen und Felsüberhänge entwickelte sich schnell eine stratifizierte Stammesgesellschaft in strandnahen Siedlungen. Die Siedlungsstruktur spiegelte die Gesellschaftsordnung wider. Es gab streng voneinander getrennte, aus vergänglichen Materialien errichtete Wohnhäuser für die Aristokratie, die Priester, den Mittelstand (Handwerker, Künstler), Krieger, adoleszente Jungen und pubertierende Mädchen.
Wegen zunehmender Stammeskriege wurden die Strandsiedlungen aufgegeben, wahrscheinlich im 17. oder 18. Jahrhundert. Die Bewohner zogen sich auf stark befestigte Höhensiedlungen ins Landesinnere zurück. Die zahlreichen Kriege und wohl auch der Raubbau an den natürlichen Ressourcen dürften die Bevölkerung bereits vor Eintreffen der Europäer drastisch reduziert haben.
Europäische Expansion
Als erste der Australinseln wurde 1769 Rurutu für Europa entdeckt. James Cook erreichte die Insel, er nannte sie Ohetiroa, während seiner ersten Reise in den Pazifik am 14. August 1769. Nachdem die Endeavour die Nacht vor der Insel gankert hatte, ließ Cook am folgenden Tag die Pinasse ausbringen. Am Ufer lief eine große Zahl von bewaffneten Kriegern umher. Da Cook befohlen hatte, jedes Risiko zu vermeiden, kehrte die Pinasse wieder zum Schiff zurück, ohne eine Landung versucht zu haben.
Der Spanier Tomás de Gayangos erreichte als erster Europäer die Insel Raivavae am 5. Februar 1775, wurde jedoch von mehreren Kriegskanus an der Landung in der Mahanatoa-Bucht gehindert.
James Cook entdeckte die Insel Tubuai im März 1777 während seiner dritten Reise, betrat die Insel aber auch dieses Mal nicht. Sein Bericht war Fletcher Christian, dem Anführer der Bounty-Meuterer bekannt. Nach der Meuterei auf der Bounty am 28. April 1789 vor Tofua steuerte das Schiff zunächst Tubuai an, hielt sich dort aber nur eine Woche auf, um sodann nach Tahiti weiterzusegeln. Mit mehreren tahitischen Frauen und mit Vorräten versehen, kehrten die Meuterer nach Tubuai zurück, um sich dort niederzulassen. Interne Streitigkeiten und blutige Auseinandersetzungen mit den Insulanern, bei denen 66 Tubuaianer getötet wurden, führten aber dazu, dass die Bounty schon drei Monate später wieder abfuhr.
Rapa Iti wurde 1791, Marotiri 1800, Rimatara 1811 und das Atoll Maria 1824 schließlich die westliche Hemisphäre entdeckt.