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Republik Arzach

Republik Arzach

Die Republik Arzach (armenisch Արցախի Հանրապետություն Arzachi Hanrapetutjun), bis 2017 Republik Bergkarabach, ist ein stabilisiertes De-facto-Regime in Bergkarabach, das von der Internationale Gemeinschaft nicht anerkannt wird. Die Vereinten Nationen und der Europarat betrachten das überwiegend von Armeniern bewohnte Gebiet als Bestandteil Aserbaidschans. Die Unabhängigkeitserklärung der Republik Bergkarabach erfolgte am 2. September 1991, ein Referendum über die Unabhängigkeit am 10. September 1991. Zusammen mit Abchasien, Südossetien und Transnistrien bildet die Republik Bergkarabach die Gemeinschaft nicht-anerkannter Staaten.

Ende September 2020 brachen erneut erhebliche Kämpfe zwischen Aserbaidschan und Armenien aus, die bis November 2020 andauerten. Aserbaidschan gelang es dabei mit türkischer Hilfe, größere Gebiete, hauptsächlich im südlichen Teil der Region, zurückzuerobern.

Արցախի Հանրապետություն
Arzachi Hanrapetutjun
Republik Arzach
Flagge der Republik Arzach
Wappen der Republik Arzach
Flagge Wappen
Politischer Status
De-facto-Regime, Gebiet tst völkerrechtlich Teil von Aserbaidschan
Amtssprache Armenisch
Hauptstadt Stepanakert
Regierungsform Präsidentielle Republik
Fläche 11.458 km²
Einwohnerzahl 146.600
Bevölkerungsdichte 11,8 (2005) Einwohner pro km²
Währung
1 Dram = 100 Luma
Gründung 2. September 1991
Nationalhymne
Ազատ ու անկախ Արցախ
Asat u ankach Arzach
Freies und unabhängiges Arzach
Zeitzone UTC+4
ISO 3166
nicht zugeteilt
manchmal ersatzweise: NKR
Artsakh in its region (non-independent).svg

Der Name Arzach nimmt Bezug auf mehrere auf dem heutigen Staatsgebiet in der Vergangenheit existierende armenische politische Gebilde. Darunter fallen die Provinz Arzach des armenischen Reiches in den beiden vorchristlichen Jahrhunderten sowie das mittelalterliche armenische Königreich Arzach.

Geographie

Lage

Das Gebiet Bergkarabach liegt im Südwesten von Aserbaidschan und ist umgeben von den sieben großen aserbaidschanischen Bezirken, die sich heutzutage ebenfalls unter armenischer Kontrolle befinden. Seit dem Waffenstillstand vom Mai 1994 grenzt die nicht anerkannte Republik Bergkarabach durch die anderen sieben okkupierten Bezirke außerhalb von Bergkarabach im Süden an den Iran und im Westen an Armenien.

Relief

Die höchsten Erhebungen sind der Mraw (3340 Meter) und der Kirs (2725 Meter). Die größte Wasserfläche stellt der Sarsang-Stausee dar. Wichtige Flüsse sind der Tartar und der Chatschen.

Bevölkerung

Sprachen

Nachdem seit der Unabhängigkeitserklärung im Jahre 1991 Armenisch de facto die alleinige Amtssprache in der Republik Bergkarabach war, ist sie dies seit Inkrafttreten der Verfassung der Republik Bergkarabach im Dezember 2007 auch de jure. Die Verfassung garantiert allerdings in Artikel 15 den Gebrauch aller Sprachen, die in der Bevölkerung verbreitet sind. Andere Sprachen in dem Gebiet waren Aserbaidschanisch, Kurdisch und Russisch. Wie in Armenien und Aserbaidschan ist Russisch die am meisten verbreitete Fremdsprache.

Religion

Die armenische Bevölkerung, die laut Volkszählung von 2005 über 99 % der Bevölkerung ausmacht, gehört mehrheitlich der Armenische Apostolische Kirche an, während die hier früher lebenden (im Jahre 2005 laut Zensus noch sechs) Aseris überwiegend Schiiten sind. Nach Abwanderung soll es im Jahre 2004 von einst mehreren Tausend noch etwa 30 Juden gegeben haben. Es gibt außerdem kleine Gruppen von evangelischen und von orthodoxen Christen. Die Religionszugehörigkeit wurde in Volkszählungen nicht erhoben. Znund, das Weihnachtsfest der Armenischen Apostolischen Kirche, wird als offizieller Feiertag am 6. Januar begangen.

Bildung

In Stepanakert gibt es die Staatliche Universität Arzach mit etwa 5000 immatrikulierten Studenten (Stand 2007).

Wirtschaft

Die sozioökonomische Situation der Republik Artsakh war stark vom Konflikt betroffen. Dennoch beginnen ausländische Investitionen zu fliessen. Die meisten Risikokapitalquellen stammen von Armeniern aus Armenien, Russland, den USA, Frankreich, Australien, dem Iran und dem Nahen Osten.

Insbesondere der Telekommunikationssektor wurde mit Karabakh Telecom entwickelt, das unter der Führung eines libanesischen Unternehmens Millionen von Dollar in die Mobiltelefonie investierte.

Der Kupfer- und Goldabbau schreitet seit 2002 mit der Entwicklung und Inbetriebnahme der Lagerstätte Drmbon voran.

Das Bankensystem wird von der Artsakhbank (einer armenischen Bank mit Sitz in Eriwan, die die Funktionen der Staatsbank von Berg-Karabach erfüllt) und einer Reihe anderer armenischer Banken verwaltet. Die Republik benutzt den armenischen Dram.

Der Weinanbau und die Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, insbesondere von Wein (d. H. Lagerung von Wein, Weinerzeugnissen und Cognac), ist eine der vorrangigen Richtungen der wirtschaftlichen Entwicklung.

Tourismus

Die Republik entwickelt eine auf Armenien und die armenische Diaspora ausgerichtete Tourismusindustrie. Die Republik hat in den letzten Jahren einen starken Anstieg an Touristen zu verzeichnen, der aufgrund der vielen kulturellen Sehenswürdigkeiten von Artsakh weiter zunimmt.

Derzeit gibt es neun Hotels in Stepanakert. Nach Angaben der Entwicklungsagentur Artsakh besuchten im Jahr 2005 4.000 Touristen Artsakh. Die Zahl stieg im Jahr 2010 auf 8.000 (ohne Besucher aus Armenien).


Siehe auch

Weblinks

Quellen

Bildernachweis