Die Polare/Subpolare Zone ist eine der neun weltumspannenden Ökozonen nach J. Schultz. Sie nimmt heute etwa 14,8 % der irdischen Landoberfläche ein. Anfang des 21. Jahrhunderts sind davon auf der Nordhalbkugel noch etwa 90 % und auf der Südhalbkugel 100 % (die komplette Antarktis) in einem weitgehend naturnahen Zustand.
Die Grenzen der Polaren/Subpolaren Zone sind in der Realität fließend, so dass eine exakte Ausdehnung – wie auf der Karte gezeichnet – faktisch nicht festgelegt werden kann. Diese Tatsache wird verständlich, wenn man vergleichbare geozonale Modelle heranzieht, die z. T. deutliche Abweichungen untereinander aufweisen (beispielsweise das vergleichbare Polare Zonobiom auf der Karte der Zonobiome nach Walter und Breckle oder die FAO Ecozones).
Klima
Die Polare Ökozone kennzeichnet sich dadurch, dass sie nördlich der 10 °C-Juli-Isotherme liegt (Gebiete mit einer Durchschnittstemperatur im Juli unter 10°). Manche Gegenden, z. B. in der Antarktis, weisen sommerliche Durchschnittstemperaturen von -30 °C und tiefer auf. Niederschläge fallen nur gering, und dann als Schnee.
Durch die Eis- und Schneebedeckung ist die Vegetation nur sehr eingeschränkt lebensfähig. In der Eiswüste im Herzen Grönlands gedeiht nichts. Die Polare Wüste in den nördlichsten Regionen Russlands, Kanadas und Skandinaviens sind lediglich zu einem Zehntel der Fläche von Pflanzen bewachsen, wohingegen die niederarktische Tundra bereits zu 80 % von Vegetation bedeckt ist. Bäume kommen nicht vor (da nördlich der Baumgrenze), jedoch Chamaephyten (Halbsträucher), Hemikryophyten und Kryptophyten. Die Lebensbedingungen für die Flora können mit der nivalen (Schneefall) Vegetationshöhenstufe von Gebirgen verglichen werden.
Landnutzung
Feste Siedlungen finden sich in der Polaren Zone nicht (Forschungsstationen nicht gerechnet). Die niederarktische Tundra ist von wenigen Eskimos, Samen und sibirischen Stämmen besiedelt, die jagen oder Weidewirtschaft (Rentiere, Moschusochsen) betreiben. Anthropogene Kulturbauten wie Häuser oder Verkehrswege sind durch die Frostdynamik problematisch.
Siehe auch
Quellen
Bildernachweis