Flusslauf
Der Fluss entspringt als Cubango (auch Kubango genannt) im Zentrum von Angola auf dem Hochland von Bié und fließt von dort aus nicht zum Ozean, sondern in das abflusslose, wüstenhafte Landesinnere von Botsuana.
Dabei durchfließt er das Hochland in Richtung Süden zur Grenze von Namibia. Von dort an wird er in seinem Mittellauf meist Kavango (ursprünglich Okavango) genannt und bildet für etwa 400 Kilometer die Grenze zwischen Angola und Namibia. Nkurenkuru, die Hauptstadt der Region Kavango-West, und Rundu, die Hauptstadt der Region Kavango-Ost, liegen am Südufer des Flusses.
Er durchquert den langgestreckten, schmalen Caprivizipfel von Namibia. Kurz nach Andara bildet er mit seinen Stromschnellen die Popafälle. Unmittelbar bei Andara gibt er einen Teil seines Wassers in einen Kanal für ein Turbinen-Wasserkraftwerk ab, das in den 1980er Jahren in einem Projekt der Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe zur Versorgung eines Hospitals erbaut worden ist. Dann erreicht er das nordwestliche Botswana. Dort versickert das Wasser des Flusses in den Sümpfen des (oberirdisch) abflusslosen Okavangobeckens in einem 15.000 km² großen und sumpfigen Binnendelta (Okavangodelta), das im Nordosten der Kalahari liegt; die Größe des Deltas schwillt während der Regenzeit auf bis 20.000 km² an. Darin liegt auch das Moremi-Wildreservat (Moremi Wildlife Reserve). In seinem Mittellauf wird der Okavango von Krokodilen und Flusspferden bewohnt. Das Delta ist für seinen großen Artenreichtum bekannt.
Praktisch sein gesamtes Wasser erhält der Okavango aus Angola. Er wird aus einer Vielzahl von Nebenflüssen gespeist, die meist sehr schmale und lange, dicht nebeneinander liegende Einzugsgebiete entwässern. Der längste Nebenfluss ist mit rund 920 Kilometern der Cuito.
Wassermenge
Aufgrund der regenarmen Witterung im Winter erreicht das Wasser des Kubango-Okavango und seiner Zuflüsse sein Binnendelta in der Regel erst mit mehrmonatiger Verspätung, nämlich erst dann, wenn es von den Hochwasserschüben der Regenzeit wellenartig nach Süden getrieben wird. Daher kommt es vor, dass der Okavango in seinem Mittel- und Unterlauf nur noch als Bach, als spärliches Rinnsal dahinfließt oder – abgesehen von den in seinen Flussmulden zurückgebliebenen Seen – völlig trocken fällt. Wenn die Regenzeit einsetzt, entwickelt sich der Okavango zu einem reißenden Strom, der sein sumpfiges Delta mit reichlich Wasser versorgt. Im Jahresdurchschnitt liefert er etwa 10 Milliarden m³ Wasser in sein abflussloses Binnendelta.
Siehe auch
Weblinks
Quellen
Bildernachweis