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Massachusetts

Provincetown Beach, Massachusetts, United States

Massachusetts (offiziell: The Commonwealth of Massachusetts) ist ein Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika und Teil von Neuengland.

Der Name Massachusetts ist von dem Wort der Massachusett-Sprache [mass-adschu-s-et] abgeleitet und bedeutet „beim großen Hügelchen“ oder „beim kleinen, großen Hügel“, sinngemäßer in etwa „bei den großen Hügeln“. Er bezeichnet sehr wahrscheinlich den Great Blue Hill, einen Hügel im Blue Hills Reservation-State-Park, etwa 15 km südwestlich von Boston. Diese Bezeichnung taucht zum ersten Mal in Captain John Smiths Buch A Description of New England (1616) auf.

Der Beiname von Massachusetts ist „Bay State“ (Staat an der Bucht). Im Laufe der Jahre hat es eine Reihe weiterer inoffizieller Nicknames gegeben: the Old Bay State, the Pilgrim State, the Puritan State, the Old Colony State and, less often, the Baked Bean State*

Basisdaten der U.S. Bundesstaaten

Commonwealth of Massachusetts

The Bay State

Flaggenlink Wappenlink

[ Flaggeninfo ]      [ Wappeninfo ]

Fläche27,336 km²
Einwohner6,811,779
Einwohner pro km²249.2
HauptstadtBoston
Postal CodeMA
ISO-3166-2 CodeUS-MA
FIPS Code25
 

 

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/35/Massachusetts_in_United_States_%28zoom%29.svg/320px-Massachusetts_in_United_States_%28zoom%29.svg.png
Lagekarte
 
Landkarte von Massachusetts
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Geographie

Massachusetts liegt in der Massachusetts Bay, grenzt im Norden an New Hampshire und Vermont, im Westen an New York, im Süden an Connecticut und Rhode Island. Im Osten liegt der Atlantische Ozean. Die Inseln Martha’s Vineyard und Nantucket liegen an der südöstlichen Küste.

Die größte Stadt und Hauptstadt ist Boston. Zu den anderen großen Städten gehören Cambridge, New Bedford, Worcester, Lowell, Springfield und Pittsfield. Höchster Punkt von Massachusetts ist der Mount Greylock im Berkshire County (1.063 m).

Die Halbinsel im Südosten von Massachusetts heißt Cape Cod und ist ein beliebter Sommerurlaubsort.

Der Bundesstaat hat eine Gesamtfläche von 27.336 km², Gewässer nehmen davon 7.031 km² ein.

Geschichte

Die ältesten menschlichen Spuren lassen sich auf etwa 10500 v. Chr. datieren. Die ersten Europäer tauchten 1614 auf. Sie brachten Krieg und Epedimien mit sich, die die Zahl der dort siedelnden Indianer drastisch reduzierte. Ab 1675 war Indianern der Zugang nach Boston verboten, ein Gesetz, das erst 2005 aufgehoben wurde.

Massachusetts war eine der dreizehn Kolonien, die sich während der amerikanischen Revolution gegen die britische Herrschaft auflehnten. 1780 wurde die Verfassung von Massachusetts verabschiedet, die noch heute in Kraft und eine der ältesten modernen Verfassungen der Welt ist. Um 1800 lebten in Boston rund 1100 Schwarze, die damit die größte geschlossen lebende Gruppe in Nordamerika darstellten. Um an sie zu erinnern, wurde der Black Heritage Trail eingerichtet.

Im 18. und im frühen 19. Jahrhundert profitierte die Wirtschaft von Massachusetts vor allem vom Walfang der Insel Nantucket und der Städte New Bedford und Salem sowie von den Kabeljaufängen, deren weltweit beste Fanggründe damals genau vor der Küste von Massachusetts lagen.

Der Bundesstaat Maine war bis 1820 ein Teil von Massachusetts, obwohl er nicht direkt daran angrenzte. Grund für die Abspaltung war der Antrag Missouris auf Aufnahme in die Vereinigten Staaten. Da dadurch das 11:11-Gleichgewicht zwischen Befürwortern und Gegnern der Sklaverei gekippt worden wäre, wurde im Missouri-Kompromiss vereinbart, dass Maine abgetrennt und als nicht sklavenhaltender Staat aufgenommen wurde.

Während des 19. Jahrhunderts wurde Massachusetts der führende Staat in Bezug auf die industrielle Revolution. Zahlreiche Fabriken entstanden hier und produzierten Textilien, Papier, Werkzeuge und Schuhe. Vor dem Bürgerkrieg war Massachusetts einer der progressivsten Staaten, was die Abschaffung der Sklaverei betraf. Henry David Thoreau und Ralph Waldo Emerson gehörten zu den führenden amerikanischen Denkern.

Massachusetts war der erste Staat, der im Bürgerkrieg ein schwarzes Regiment, das legendäre 54th Massachusetts Volunteer Infantry aufstellte.

Im frühen 20. Jahrhundert ging die Industrialisierung zurück. Die Great Depression 1929 traf Massachusetts schwer.

Politik

Insgesamt, besonders bei landesweiten Wahlen, tendiert Massachusetts seit langem zur Demokratischen Partei, so ist seit 1997 aus den zehn Wahlkreisen des Staates kein einziger Republikaner in das Repräsentantenhaus gewählt worden. Die Republikaner haben den Staat Massachusetts bei Präsidentschaftswahlen seit dem Erdrutschsieg von Ronald Reagan gegen Walter Mondale im Jahre 1984 nicht mehr gewinnen können. Der Sieg des Republikaners Scott Brown bei der Nachwahl um den Senatssitz des verstorbenen Edward Kennedy am 19. Januar 2010 stellte eine große Überraschung dar.

Die politische Landschaft des Staates hat bekannte Demokraten wie John F. Kennedy, Robert F. Kennedy, Michael Dukakis und John Kerry hervorgebracht. Die Kennedy Familie aus Massachusetts spielte eine wichtige Rolle in der amerikanischen Diplomatie und Politik. 

Nach einer Entscheidung des Obersten Gerichts von Massachusetts vom November 2003 war Massachusetts der erste Staat in den USA, der die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnete (seit 17. Mai 2004).

Auch andere wichtige liberal-politische Entscheide wurden in Massachusetts gefällt, so zum Beispiel die Verabschiedung einer Gesundheitsreform, das eine minimale Deckung der Krankenversicherung für alle Einwohner von Massachusetts durch den Bundesstaat vorsah und dass bei Personen die unterhalb der staatlich definierten Armutsgrenze leben, die Krankenversicherung bezahlt wird. Ebenso entschieden sich die Stimmbürger 2008, den Besitz von kleinen Mengen Marihuanas zu entkriminalisieren.

Bevölkerung

Die Einwohnerzahl im Jahr 2010 betrug 6.547.629. Davon waren 80,4 % Weiße, 6,6 % Afroamerikaner, 5,3 % Asiaten, 0,3 % Indianer und 9,6 % Hispanics oder Latinos, die zu jeder Ethnie zählen können.

Religion

Die mitgliederstärksten Religionsgemeinschaften im Jahr 2000 waren die Katholische Kirche mit 3.092.296, die United Church of Christ mit 121.826 und die anglikanische Episcopal Church mit 98.963 Anhängern. Die jüdische Gemeinden zählten rund 275.000 Mitglieder.

Wirtschaft

Massachusetts gehört zu den vermögendsten Bundesstaaten der USA. 2016 betrug die Wirtschaftsleistung Massachusetts 724 Milliarden USD, womit es die elfthöchste Wirtschaftsleistung der Bundesstaaten der USA hatte und einen Anteil von 2,75 % an der gesamten amerikanischen Wirtschaft hielt.

Als eigenes Land gezählt, wäre die Wirtschaftsleistung von Massachusetts ungefähr so groß wie die Schwedens. Wichtige Wirtschaftszweige sind: elektrotechnische und elektronische Industrie, Maschinenbau, Metallindustrie, Nahrungsmittelindustrie, Seefischerei, Textilindustrie

Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita GDP) lag im Jahre 2016 bei USD 74.564 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 2).

Die Arbeitslosenrate lag im November 2017 bei 3,6 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %).


Siehe auch

Weblinks

Quellen

  • Seite „Massachusetts“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 20. April 2019, 06:49 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Massachusetts&oldid=187726513 (Abgerufen: 22. April 2019, 05:44 UTC)
  • * Herman, Jennifer (2008). Massachusetts Encyclopedia. State History Publications, LLC. p. 7. Various nicknames have been given to describe Massachusetts, including the Bay State, the Old Bay State, the Pilgrim State, the Puritan State, the Old Colony State and, less often, the Baked Bean State

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