Infolge des Oslo-Friedensprozesses konnte die PLO in Teilen der Gebiete des Westjordanlandes (sogenannte A-Gebiete
(komplett) und B-Gebiete (teilweise)) eine Verwaltung unter der palästinensischen Autonomiebehörde aufbauen. Diese Gebiete umfassen
zwar einen Großteil der palästinensischen Ballungsräume, bilden aber
keine zusammenhängende Fläche, sondern bestehen aus zahlreichen Enklaven in
weiterhin israelisch verwaltetem Gebiet (C-Gebiete).
Ostjerusalem
Das 1967 von Israel eroberte Ostjerusalem und
Umgebung, nach internationalem Recht Teil des besetzten Westjordanlands,
wurde von Israel 1980 annektiert, eine Annexion, die von der
internationalen Staatengemeinschaft nicht anerkannt wird.
Gazastreifen
Der Gazastreifen wurde von Ägypten von 1948
bis 1967 mit kurzer Unterbrechung nach der Suezkrise militärisch
verwaltet, den Bewohnern wurde jedoch die ägyptische Staatsbürgerschaft
verweigert. Auch Ägypten hat seinen Anspruch auf das Gebiet zu Gunsten
eines souveränen palästinensischen Staates aufgegeben. Der Gazastreifen
steht seit Inkrafttreten der Oslo Abkommen unter palästinensischer
Selbstverwaltung. Die seit 2007 der Verwaltung vorstehende Hamas wird von Israel jedoch nicht anerkannt.
Im Jahre 2005 zog sich Israel vollständig aus
dem Gazastreifen zurück und löste alle seine dortigen Siedlungen auf.
Die Grenze zu Ägypten wird seit 2007 von den Palästinensern kontrolliert.
Alle anderen Zugänge, einschließlich der Luft- und Seezugänge, werden
weiterhin von Israel kontrolliert.
Das humanitäre Völkerrecht und die Staatengemeinschaft erachten Israel als für das Wohl der Bevölkerung des Gazastreifens verantwortlich.
Der UNO-Generalsekretär António Guterres besuchte das Gebiet im August 2017 und forderte erneut eine Aufhebung der Blockade durch Israel und Ägypten. 70 Prozent der Bevölkerung seien nach Angabe der UNO von internationaler Hilfe abhängig; die hohe Jugendarbeitslosigkeit, Trinkwassermangel und schlechte Gesundheitsversorgung hätten zu einer dramatischen humanitären Krise geführt.
Golanhöhen
Die bis 1967 zu Syrien gehörenden
Golanhöhen wurden von Israel 1981 annektiert und in den Nordbezirk des
Landes eingegliedert. Dies wird von der internationalen
Staatengemeinschaft nicht anerkannt.
Ehemalige
besetzte Gebiete
Sinai
Israel hielt die Sinai-Halbinsel zweimal besetzt: Für kurze Zeit nach der Suezkrise von 1956 und fünfzehn
Jahre lang von 1967 bis 1982 nach dem Sechstagekrieg. Im Camp-David-Abkommen
von 1978 sowie im israelisch-ägyptischen Friedensvertrag von 1979 wurde
die Rückgabe der Sinai-Halbinsel an Ägypten festgelegt. 1982 wurde die
israelische Besatzung beendet.
Südlicher Libanon
Seit 1978 hatte Israel wiederholt Gebiete im
Süden des Libanon besetzt. Im Jahr 2000 zog Israel seine Truppen aus dem Libanon zurück.
Das
israelische Kernland
Anders als die 1967 besetzten Gebiete werden die
von Israel im Israelischen Unabhängigkeitskrieg unmittelbar
nach seiner Staatsgründung im Jahr 1948 eroberten und annektierten
Gebiete, die über das im UNO-Teilungsplan dem jüdischen Staat
zugesprochene Territorium hinausgehen, als Teil von Israels Staatsgebiet
(Kernland) angesehen. Die Waffenstillstandslinien von 1949, die oft als
1967er Grenze oder als „Grüne Linie“ bezeichnet werden, bilden
die De-facto-Außengrenzen Israels. Das Staatsgebiet Israels innerhalb
dieser Grenze ist heute international unbestritten und wird nur von
einer Reihe muslimischer Staaten, die dem jüdischen Staat das
Existenzrecht absprechen, nicht anerkannt. Es gibt allerdings einige
palästinensische Gruppierungen, die das Ziel der „Befreiung Palästinas“
einschließlich des israelischen Kernlands verfolgen, zum Beispiel die Hamas und die PFLP.